Marketing Mix: So planst du dein Marketing effektiv

- anhand der 4 P - Podcast-Folge 203

Hast du manchmal das Gefühl, Marketing ist dir einfach zu viel? Weil da so viele Einzelteile sind, um die du dich kümmern sollst, aber nichts passt so richtig zusammen und es fehlt der Blick auf das große Ganze?

Der Marketing Mix ist eine Möglichkeit, Marketing und Verkaufen mehr als Einheit zu sehen, den Überblick zu behalten und deine Zeit nur noch in die Dinge zu stecken, die dir auch Ergebnisse bringen.

In diesem Artikel stelle ich dir den Marketing Mix genauer vor.

Definition: Was ist der Marketing Mix?

Der Marketing Mix ist eine Methode, die in den 60er Jahren vom US-amerikanischen Marketing-Professor Edmund Jerome McCarthy entwickelt wurde. Sie soll dabei helfen, eine sinnvolle Marketingstrategie zu entwickeln, die eigene Zielgruppe gezielter anzusprechen und so Kund:innen zu gewinnen.

Im Original besteht der Marketing Mix aus vier Instrumenten, den sogenannten 4 P: Product, Price, Place und Promotion. In der modernen Version kommen noch drei weitere Ps hinzu.

Marketing Mix: Ziel und Bedeutung für dein Business

Bist du gerade dabei, dein Online-Business aufzubauen? Dann hast du dich bestimmt schon lang und breit damit beschäftigt, wie du sichtbar werden, eine Community aufbauen und Kund:innen gewinnen kannst. Du weißt: Da gibt es extrem viele verschiedene Möglichkeiten und oft spielen beim Verkaufen auch verschiedene Faktoren zusammen: Wie dein Produkt konzipiert ist zum Beispiel, was es kostet, über welche Marketingkanäle und auf welche Art du es bewirbst und so weiter.

Der Marketing Mix hat zum Ziel, alle diese wichtigen Faktoren in einer holistischen Marketingstrategie zusammenzuführen.

Der Fokus liegt darauf, dass du deine Kund:innen genau kennenlernst, deine Produkte oder Dienstleistungen genau auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abstimmst, den richtigen Preis festlegst, eine geeignete Vertriebsstrategie wählst und durch authentisches Marketing auf dein Angebot aufmerksam machst.

Auf diese Art sollen alle Aspekte deines Businesses ineinandergreifen wie gut geölte Zahnräder, deinen Umsatz erhöhen und vor allem auch dafür sorgen, dass Kund:innen sich bei dir wohlfühlen und wiederkommen. 

Ein gut durchdachter Marketing Mix hilft dir außerdem dabei, dich von deinen Mitbewerber:innen abzuheben – selbst, wenn sie etwas sehr ähnliches anbieten wie du.

Die 4 P als Instrumente des Marketing Mix

Im ursprünglichen Marketing-Mix-Modell von McCarthy ist von vier Instrumenten die Rede, die du für Marketing und Verkauf deiner Angebote aufeinander abstimmen solltest. Lass uns diese einmal genauer anschauen:

Product (Produktpolitik)

Das erste P steht für Product, also zu Deutsch das Produkt oder auch die Produktpolitik. In diesen Bereich fällt die Frage, was du überhaupt anbieten willst:

  • Wie sieht dein Produktportfolio aus? Hast du eine Produkttreppe, eine Produktpyramide oder stehen verschiedene Angebote eigenständig nebeneinander?
  • Was ist der Nutzen deiner Angebote? Was bringen sie deinen Kund:innen?
  • Welche Eigenschaften hat dein Produkt? (Wie groß, lang, oder schwer ist es? Welches Design hat es? Oder im Falle einer Dienstleistung: Wie läuft die Zusammenarbeit ab?)
  • Welche Boni, Extras und Services gibt es zum Produkt dazu? (Zum Beispiel ein Rückgaberecht, eine Testphase oder ein Rund-um-die-Uhr-Kundensupport)

Wie du ein gutes Angebot entwickelst und genau an den Bedürfnissen deiner Kund:innen ausrichtest, zeige ich dir in diesem Blogartikel.

Price (Preispolitik)

Als nächstes machst du dir im Marketing Mix Gedanken über deine Preispolitik. Oder ganz einfach ausgedrückt: Wie viel soll dein Angebot kosten? 

Der Preis sollte natürlich deine Kosten decken. Du kannst dich darüber aber auch im Vergleich zur Konkurrenz am Markt positionieren. Das kannst du gut an Supermärkten beobachten: Aldi und Rewe verkaufen beide Lebensmittel. Aldi versteht sich aber als Discounter und wirbt bewusst mit niedrigeren Preisen.

Umgekehrt gibt es Unternehmen, die aktiv höhere Preise nehmen als in ihrer Branche üblich und einen Hauch von Luxus und Exklusivität als Teil ihrer Marke sehen.

Außer den Preis an sich, solltest du in Sachen Preispolitik auch die Rahmenbedingungen klären. Zum Beispiel:

  • Gibt es bei dir Rabattaktionen oder nicht? 
  • Ist eine Ratenzahlung möglich? Unter welchen Konditionen? 
  • Auf welchen Wegen können Kund:innen dich bezahlen und in welchem Zeitrahmen?

Place (Distributionspolitik)

Das dritte P “Place” wird als Distributionspolitik übersetzt. Hier geht es im Kern um dein Business- und Vertriebsmodell:

  • Verkaufst du dein Angebot auf direktem Weg (zum Beispiel über Kaltakquise oder Ständen auf Messen) oder indirekte Art (zum Beispiel über Content Marketing oder Kooperationen)?
  • Hast du ein Online-Business oder einen Laden, eine Praxis, ein Atelier oder dergleichen vor Ort?
  • Baust du etwas eigenes auf oder bist du Franchise-Nehmer:in?
  • Verkaufst du dein Angebot selbst oder gibst du den Vertrieb ab? Oder gibt es vielleicht einen Großhändler, über den du Geschäfte abwickelst?

Promotion (Kommunikationspolitik)

Beim vierten P, der Kommunikationspolitik, machst du dir nun typische Marketing-Gedanken:

  • Welche Marketingkanäle möchtest du nutzen, um potenzielle Kund:innen auf dich aufmerksam zu machen? (Zum Beispiel Social Media, Suchmaschinenoptimierung, E-Mail-Marketing, Ads, klassische Werbung in Fernsehen, Radio und Print, …)
  • Für welche Themen, Haltungen und Werte willst du bekannt sein?
  • Welche Botschaften und Geschichten möchtest du mit der Welt teilen?
  • Welches zentrale Versprechen kommunizierst du? Was haben deine Kund:innen davon, wenn sie bei dir kaufen?

Ziel der Kommunikationspolitik ist, dass du neue Interessent:innen auf dich aufmerksam machst, ihr Vertrauen gewinnst und eine Beziehung zu ihnen aufbaust.

Marketing Mix mit 7 P: Diese Faktoren können noch hinzukommen, wenn du Dienstleistungen anbietest

Seit der Marketing Mix entwickelt wurde, hat sich eine Menge verändert. Damals gab es zum Beispiel noch kein Internet und deshalb auch kein Online-Marketing. Außerdem geht das ursprüngliche Modell überwiegend von Konzernen mit Produkten aus. Für Businesses, die Dienstleistungen oder Beratungen anbieten, sind teilweise aber noch andere Punkte wichtig.

Deshalb ist der Marketing Mix mittlerweile um drei weitere Aspekte auf 7 P erweitert worden.

People (Personalpolitik)

Personalpolitik wird für dich dann besonders relevant, wenn du Angestellte oder Freelancer:innen beschäftigst. 

Aber lass dich nicht täuschen: Auch als Soloselbstständige:r solltest du diesen Punkt nicht ignorieren. Denn der Gedanke hinter diesem P ist, dass jede:r Kundenkontakt Einfluss auf die Kundenzufriedenheit hat – und Kundenkontakt hast du selbst ja auf jeden Fall auch.

Überleg dir zum Beispiel, wie dein Kundenservice aussehen soll und auf welchen Wegen du für Kund:innen erreichbar sein möchtest. Und falls du ein Team hast: Nimm dir Zeit, es zu schulen, wie es sich in verschiedenen Situationen mit Kund:innen verhalten soll.

Process Management (Prozesspolitik)

Ein vergessener Termin oder ein nicht pünktlich versendetes Produkt … Das reicht schon, damit Kund:innen unzufrieden sind, mindestens wenn es öfter vorkommt. Deshalb brauchst du in deinem Business klare Prozesse, die regelmäßig protokolliert und optimiert werden. Genau darum geht es beim 6. P, der Prozesspolitik

Schreib dir am besten einmal zentral auf, wer was wann wie wo womit macht – und prüfe alle paar Monate, ob das so noch passt.

Physical Facilities (Ausstattungspolitik)

Die sogenannte Ausstattungspolitik betrifft dich vor allem, wenn du Dienstleistungen, Coachings oder Kurse anbietest, denn sie bezieht sich auf die physische Umgebung. Es macht zum Beispiel einen Unterschied für Kund:innen, ob ein Friseursalon stilvoll eingerichtet oder total verdreckt ist.

Online fällt unter die Physical Facilities zum Beispiel die Gestaltung deiner Kursplattform. Du kannst aber auch in Zoom eine nette Willkommensnachricht hinterlegen, die gezeigt wird, sobald jemand den Warteraum betritt. 

Sei an der Stelle ruhig kreativ! Ziel ist, dass sich Kund:innen wohlfühlen, wo immer sie mit dir zu tun haben.

Der Marketing Mix am Beispiel der Unternehmen Apple und IKEA

Zur Verdeutlichung habe ich dir zwei ganz klassische Beispiele herausgesucht: Apple und IKEA.

So können wir den Marketing Mix bei Apple zusammenfassen:

  • Produkt: Computer und Telefone – beide lassen sich gut zusammen nutzen, sind aber dennoch unabhängig voneinander.
  • Preis: Im Vergleich zum Wettbewerb eher hoch.
  • Distribution: Der Vertrieb erfolgt über den Großhandel, aber auch Apple Stores und die eigene Website.
  • Promotion: Eine bunte Mischung aus Social-Media-Marketing, Ads, Plakatkampagnen, Werbespots im Fernsehen und mehr.

Die anderen drei Faktoren sind von außen schwerer zu beurteilen. In den Apple Stores werden Interessent:innen persönlich beraten und Kund:innen erhalten Unterstützung bei Problemen (Personalpolitik). Wir können auch davon ausgehen, dass die Stores strategisch konzipiert sind und dass es im Hintergrund Prozesse gibt. 😉

Bei IKEA sieht das Modell so aus:

  • Produkt: Möbel als Hauptprodukt, Wohnaccessoires als Nebenbereich.
  • Preis: Im Vergleich zum Wettbewerb eher niedrig.
  • Distribution: Primär über die eigenen Filialen. 
  • Promotion: Auch IKEA nutzt verschiedene Marketingformen wie Social Media, bezahlte Werbung und Printkampagnen. Besonders hervorzuheben ist aber auch, wie die Produkte vor Ort präsentiert werden: IKEA zeigt nicht nur einzelne Möbel, sondern richtet immer gleich komplette Zimmer ein. Damit hebt es sich deutlich von der Konkurrenz ab.

Das ist natürlich sehr weit heruntergebrochen. Im Detail würde der Marketing Mix beider Unternehmen sicher mehrere Seiten füllen.

Fazit: Der Marketing Mix lässt sich auch online anwenden

Der Marketing Mix mit seinen 4 bzw. 7 Ps lässt sich auch im Online-Marketing nutzen. Dort sogar besonders gut, denn immerhin stehen Dir online diverse Analyse-Tools wie Google Analytics zur Verfügung. Dadurch kannst du:

  • einfach regelmäßige Controllings durchführen und genau sehen, was funktioniert und wo du noch optimieren kannst,
  • Synergien zwischen mehreren Marketingkanälen erkennen und deine Prozesse effizienter gestalten,
  • die Customer Journey deiner Kund:innen besser nachverfolgen und dein Online-Marketing daran ausrichten,
  • A/B-Tests nutzen und die verschiedenen Faktoren des Marketing Mix Schritt für Schritt optimieren.

Sieh den Marketing Mix als eine Methode, Marketing und Verkaufen ganzheitlich zu betrachten und passe ihn so an, dass es für dich passt.

 

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2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von E-Mail-Marketing: Vorteile, Nachteile und Tipps für den Start am 5. Mai 2023 um 05:55

    […] 21. April 2023 […]

  2. Veröffentlicht von Social-Media-Marketing: Ein kurzer Leitfaden für Anfänger:innen am 26. Mai 2023 um 08:26

    […] 21. April 2023 […]

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