Social-Media-Marketing: Wann es sich lohnt und wie Du startest

Die einen lieben es, die anderen versuchen, um jeden Preis darum herumkommen: Social-Media-Marketing. Ohne Zweifel gehört es zu den beliebtesten Marketingkanälen überhaupt. Sowohl große Unternehmen als auch Selbstständige tummeln sich auf Facebook, Instagram, TikTok und Co. 

Aber: Viele Selbstständige und eher kleine Unternehmen empfinden Social Media auch als sehr stressig und zeitaufwändig, wissen nicht, was sie dort erzählen sollen oder fühlen sich unwohl damit, ständig irgendwas zu posten. Es gibt genügend Beispiele erfolgreicher Unternehmer:innen, die auch ganz ohne soziale Medien auskommen.

In diesem Artikel gebe ich dir einen Überblick, wann sich Social-Media-Marketing für dein Business lohnt und worauf du zum Start achten kannst, damit es für dich erfolgreich wird.

Definition: Social-Media-Marketing, was ist das?

Social-Media-Marketing ist alles, was Unternehmen oder Selbstständige in den sozialen Medien tun, um Kund:innen zu gewinnen. Es umfasst das Teilen von Beiträgen, Videos, Bildern und Storys, das Sammeln von Likes, Kommentaren und Shares sowie das Aufbauen einer treuen Community

Im weiteren Sinne kann Social-Media-Marketing auch bedeuten, Kooperationen mit Influencer:innen einzugehen, Gewinnspiele zu veranstalten oder potenzielle Kund:innen per Direktnachricht zu kontaktieren (wenn man das möchte).

Weltweit nutzen 2023 mindestens 89 Prozent aller Unternehmen Social Media für ihr Marketing, in Deutschland waren es 2021 rund 53 Prozent. Das zeigt: Social-Media-Marketing ist generell beliebt und für viele ein fester Teil des Marketing-Mixes.

Vorteile und Nachteile von sozialen Medien im Marketing

Wie jede andere Marketing-Form hat Social Media sowohl Vor- als auch Nachteile. Wenn du vor der Entscheidung stehst, ob dir die sozialen Medien beim Aufbau deines Online-Businesses nützen, kannst du diese gut gegeneinander abwägen.

Vorteile von Social-Media-Marketing

  1. Reichweite steigern: 70,9 Millionen Menschen nutzen die sozialen Medien – allein in Deutschland. Das bedeutet, über Social Media kannst du viele neue Menschen auf Deine Marke und Angebote aufmerksam machen.
  2. Beziehung aufbauen: Wenn du regelmäßig Inhalte teilst, die für deine Zielgruppe relevant sind, bleibst du positiv im Gedächtnis. Kund:innen können ohne großen Aufwand auf deine Posts reagieren, Kommentare abgeben und dir so ein direktes Feedback geben. Umgekehrt kannst du sofort antworten und in die Interaktion gehen. So lernst du deine Kund:innen besser kennen und baust Vertrauen auf. Außerdem kannst du bestehende Kund:innen leichter in deiner Markenwelt halten und ihnen ein weiteres Produkt verkaufen, wenn du dich regelmäßig online mit ihnen austauschst.
  3. Neue Menschen für deine Liste (Leads) gewinnen: In den sozialen Medien können Menschen zufällig über einen Beitrag von dir stolpern. Manchmal spielt ein Algorithmus dich als Empfehlung aus, manchmal hat jemand aus deiner Community vielleicht etwas von dir geteilt. So oder so kann Social-Media-Marketing ein natürlicher erster Schritt für deinen Marketing- und Verkaufsfunnel sein. Über dein Profil und deine Posts kannst du neue Interessent:innen dann auf deine Website führen und einladen, deinen Newsletter zu abonnieren.
  4. Verkaufen: Sobald du einmal im Gespräch mit einer Person bist, ist es viel leichter, dieser ein Produkt anzubieten, das zu ihren Herausforderungen und Wünschen passt. Du kannst besser beraten und direkt auf Social Media einen Verkauf abschließen. Besonders günstige digitale Produkte verkaufen sich manchmal auch recht einfach über Posts und Storys.
  5. Von der Konkurrenz lernen bzw. dich abgrenzen: In den sozialen Medien kannst du fast schon nebenbei beobachten, was eigentlich die anderen machen: Wie sprechen sie ihre Zielgruppe an? Welche Inhalte teilen sie und wie gut kommt das bei ihrer Community an? Dadurch kannst du schnell neue Trends erkennen, Ideen für deinen eigenen Content und dein Angebot bekommen (natürlich ohne zu “klauen”), entscheiden, was du magst oder was nicht deinen Werten entspricht, und dich ganz bewusst von Wettbewerber:innen abheben.

Nachteile von Social-Media-Marketing

  1. Hoher Zeitaufwand: Eine erfolgreiche Social-Media-Präsenz erfordert einiges an Zeit, denn immerhin musst du immer wieder Content erstellen und mit deiner Community interagieren. Sobald du aufhörst, dich zu zeigen und zu posten, verfliegen auch schnell die Vorteile, die Social Media vielleicht für dein Business hat.
  2. Öffentliche Kritik: In den sozialen Medien können Nutzer:innen ihre Meinungen und Erfahrungen öffentlich teilen. So kann es theoretisch passieren, dass du eine negative Bewertung oder eine Beschwerde in den Kommentaren bekommst. Manchmal tauchen vielleicht auch Menschen bei dir auf, die einfach nicht deiner Meinung sind oder nicht mögen, was du tust oder wie du es tust und dann nicht unbedingt konstruktiv formulieren. Du solltest dich deshalb darauf vorbereiten, wie du auf mögliche Kritik oder Stänkerer reagieren willst, auch wenn echte “Shitstorms” wirklich selten sind und die “Angst vor der Angst” hier meist größer.  Auch das ist aber eine Übung in deinem Standing als selbstbewußte Unternehmer:in und darin, dich mit deiner Haltung zu zeigen, erst recht, wenn du Unterstützung hast..
  3. Mangelnde Kontrolle: Du erstellst zwar deine Inhalte selber, aber die Plattformen an sich gehören anderen und du musst dich an deren Regeln halten. Wenn zum Beispiel Facebook beschließt, dein Konto zu sperren (das passiert gar nicht mal so selten und nicht immer gibt es eine logische Begründung), kannst du wenig dagegen tun. Auch Änderungen in den Algorithmen oder den Nutzungsbedingungen können sich auf deine Sichtbarkeit und Reichweite auswirken.
  4. Übersättigung und Ablenkung: Die sozialen Medien sind übervoll mit Inhalten. Die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer:inne ist mittlerweile sehr klein (kleiner als die eines Goldfisches, heißt es online oft) und das kann es für dich schwierig machen, hervorzustechen. Social Media funktioniert deshalb meistens nicht mehr irgendwie nebenbei, sondern braucht eine Strategie, Kreativität und die Bereitschaft, immer wieder Neues auszuprobieren.

In 6 Schritten zum eigenen Social-Media-Marketing-Konzept

Wie kann so eine Social-Media-Strategie konkret aussehen? Das ist ganz unterschiedlich von Business zu Business. So kannst du vorgehen, um ein Konzept zu entwickeln, das genau zu dir passt.

1. Ziele festlegen

Definiere klare und spezifische Ziele für dein Social-Media-Marketing. Möglich sind zum Beispiel:

  • Bekanntheit deiner Marke steigern
  • Community aufbauen
  • Verbindung zu deinen Followern aufbauen
  • Kundenbindung verbessern
  • Kundengewinnung
  • Mehr Traffic auf deine Website holen
  • Produkte oder Dienstleistungen verkaufen
  • Kooperationspartner:innen finden
  • Mitarbeiter:innen finden

Deine Ziele sollten messbar sein und in einem bestimmten Zeitrahmen realistisch zu erreichen. Wenn du zum Beispiel sagst: “Ich möchte pro Monat zweimal meinen Online-Kurs über Instagram verkaufen” ist das sicher realistischer als zu sagen: “Ich möchte jeden Monat 500 Kund:innen gewinnen.”

2. Zielgruppe identifizieren

Beschäftige dich ausführlich mit deinen Wunschkund:innen: Wer sind sie und was macht sie aus? Welche demografische Merkmale, Interessen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse haben sie?

Je besser du deine Zielgruppe kennst, desto leichter ist es später, passende Inhalte zu erstellen und Aufmerksamkeit von genau den Menschen zu bekommen, mit denen du arbeiten möchtest.

3. Plattformen auswählen

Überlege als nächstes, auf welchen Social-Media-Plattformen du aktiv sein möchtest.

Dabei ist erstmal wichtig, wo sich deine Zielgruppe aufhält. Und dann solltest du auch schauen, was dir selbst Spaß macht. Wenn du zum Beispiel überhaupt nicht gerne Videos machst, sind TikTok oder YouTube eher nichts für dich, denn dann verlierst du wahrscheinlich schnell die Lust.

Eine kurze Übersicht zu den verschiedenen Social-Media-Plattformen:

  • Facebook: Die Plattform hat über 2 Milliarden Nutzer:innen, die täglich vorbeischauen. Content wird als Text, Video oder Bild gepostet. Die Nutzer:innen sind im mittleren bis älteren Alter.
  • Instagram: Dort werden vor allem Videos und Fotos gepostet. Die Nutzer:innen sind deutlich jünger als bei Facebook.
  • TikTok: Die am schnellsten wachsende Social-Media-Plattform mit Fokus auf kurze, vertikale Videos. Die Nutzer:innen sind überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene, aber nicht nur.
  • Twitter: Ein Kurznachrichtendienst, über den Du in wenigen Wörtern Neuigkeiten absetzen und zum Beispiel Blogartikel verlinken kannst. Die Zielgruppe ist etwa 18 bis 50 Jahre alt und tendenziell interessiert an politischen und zeitgenössischen Themen.
  • Snapchat: Eine Art Messenger, in dem Du Fotos und Videos posten kannst. Diese sind dann nur für kurze Zeit sichtbar und werden anschließend gelöscht. Snapchat ist ein Kanal für viel Interaktion, weniger für die Reichweite.
  • LinkedIn: Ein Business-Netzwerk, in dem es vor allem um berufliche Kontakte geht. Hier überwiegen Texte und Bilder als Content-Format, gelegentlich gibt es aber auch Videos. Der Ton ist eher sachlich-seriös, das Alter der meisten Nutzer:innen liegt über 30.
  • Pinterest: Eine Suchmaschine, in der Bilder und Videos gepostet werden. Drei Viertel der Nutzer:innen sind weiblich, viele Mütter. Die meisten sind auf der Suche nach Inspiration, was den Kanal zum Beispiel für Mode und DIY-Themen interessant macht.
  • YouTube: Eigentlich eine Suchmaschine für Videos, aber mit Kommentarfunktion. In Deutschland wird es von rund 71 Millionen Menschen genutzt, sowohl von jungen Erwachsenen als auch von älteren. Von vielen wird sie tatsächlich alternativ zu Google und Co genutzt oder auch um Podcasts mit Standbild zu hören..

Ziel ist übrigens nicht, alle Plattformen zu nutzen. Es reicht, wenn du dir ein oder zwei herauspickst – du willst ja auch noch Zeit dafür haben.

4. Inhaltsstrategie entwickeln 

Mach dir einen Plan für deine Inhalte. Welche Themen willst du abdecken und in welchen Formaten? Das wird natürlich auch sehr von den Plattformen geprägt, die du ausgesucht hast und davon, was deine Zielgruppe für Fragen, Wünsche und Bedürfnisse hat.

5. Redaktionsplan entwickeln

Dein Content-Plan muss nicht für alle Zeiten in Stein gegossen sein, aber es hilft, zumindest einen groben Überblick zu haben, wann und wie oft du posten willst. Denk dabei auch an wichtige Termine in deinem Business (zum Beispiel Launches), saisonale Ereignisse wie Weihnachten oder Termine, die für dein Thema wichtig sind, vielleicht den Schulanfang oder eine bekannte Messe in deiner Branche. 

6. Analysieren und optimieren

Sieh regelmäßig nach, wie gut Social Media für dich funktioniert, welche Posts gut laufen, wo du viel Reichweite, Interaktion oder Klicks bekommst und wo eher nicht und passe deine Inhalte daran an. Mach mehr von dem, was funktioniert und weniger von dem, was nicht funktioniert.

Die wichtigsten Kennzahlen (KPI) und wie du sie verbesserst, habe ich in diesem Blogartikel für dich zusammengefasst.

Fazit: Social-Media-Marketing kann sich für Unternehmen lohnen, ist aber kein Muss

Social-Media-Marketing ist eine günstige Möglichkeit, Reichweite für dein Business aufzubauen, bei deiner Community Vertrauen zu gewinnen und so auch deine Angebote zu verkaufen. Besonders ist wirklich der schnelle, direkte Kontakt in beide Richtungen.

Aber heißt das, dass ein Unternehmen ohne Social Media nicht funktionieren kann?

Nein, auf keinen Fall. Es ist eine Marketing-Form von vielen und du kannst sie so einsetzen oder auch nicht, wie es für dich passt.

Wenn du noch unsicher bist, wie du dein Online-Business weiter aufbauen sollst, hol dir hier unseren Online-Business-Fahrplan für 0 Euro. Darin lernst du mehr über die verschiedenen Phasen, die ein erfolgreiches Online-Business durchläuft, wo du da gerade stehst und was sinnvolle nächste Schritte sind.

Hier findest du die Folge auf YouTube:

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1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von In 9 Schritten zu deiner Online-Marketing-Strategie am 9. Februar 2024 um 10:19

    […] du eine Community aufbauen und viel Kontakt zu Interessent:innen und Kund:innen halten, eignet sich Social Media sehr gut. Wenn du schnell verkaufen möchtest, können sich bezahlte Anzeigen lohnen, zum Beispiel […]

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