Im Marketing für Selbstständige gibt es nicht den einen richtigen Weg. Auch wenn dir verschiedene Expert:innen erzählen, ohne ihre Methode gehe gar nichts: Du darfst und solltest schauen, was genau für dich funktioniert und sich stimmig anfühlt.
Ein möglicher Marketingkanal ist das E-Mail-Marketing. In diesem Artikel gebe ich dir einen kurzen Überblick über Vor- und Nachteile, wie du starten kannst und wann ein eigener Newsletter eine gute Idee für dich ist.
Definition: Was ist E-Mail-Marketing?
E-Mail-Marketing ist eine Art des digitalen Marketings, bei der Unternehmen ihre Kund:innen über E-Mails ansprechen. Die bekannteste Form sind sicher Newsletter, aber auch klassische Werbe-Mails und persönliche Nachrichten an einzelne Personen fallen unter E-Mail-Marketing. Es gibt verschiedene Formen, je nachdem, was das Unternehmen erreichen möchte.
Welche Rolle spielen Newsletter im Online-Marketing?
Viele Marketing-Formen haben einen Nachteil: Du erreichst Kund:innen immer ein Stück weit zufällig. Auf Social Media zum Beispiel hast du zwar Follower:innen. Von denen sieht aber nur ein Bruchteil auch wirklich deine Posts. Stattdessen spielt der Algorithmus deine Beiträge auch einer unbestimmten Menge fremder Leute aus, für die dein Content wertvoll sein kann oder auch nicht.
Zu deinem Newsletter melden sich die Menschen hingegen aktiv an. Sie signalisieren damit, dass sie an deinem Thema interessiert sind und mehr von dir lesen wollen.
Mit deinen Newslettern erreichst du deshalb Menschen, die in der Kundenreise schon weiter sind und eher bereit, etwas bei dir zu kaufen. Deshalb erzielen viele Unternehmen große Verkaufserfolge über E-Mails.
E-Mail-Marketing ist ein wertvolles Tool in deinem Marketing Mix, weil es im Vergleich zu anderen Marketing-Arten sehr persönlich ist. Näher als in ihrem eigenen Postfach kommst du deinen Kund:innen nur im direkten Gespräch. Dadurch lernen dich Leser:innen besser kennen und können eine Beziehung zu dir aufbauen.
Außerdem kannst du für deine Newsletter Segmentierungen einrichten und E-Mails personalisieren. Sprich: Du könntest zum Beispiel deine Newsletter-Abonnent:innen durch Tags und Listen in Gruppen einteilen und bestimmte Informationen nur an bestimmte Menschen senden. An Anfänger:innen könntest du zum Beispiel anderen Content und Angebote schicken als an Fortgeschrittene.
Oder noch ein Beispiel: Alle Informationen zu Live-Calls in meinen Kursen bekommen nur diejenigen, die den Kurs auch gekauft haben.
Du sendest deine Inhalte also nicht auf gut Glück ins Internet und hoffst, dass die richtigen Leute sie zur richtigen Zeit sehen, sondern kannst genau planen, wer wann was lesen soll.
Vorteile und Nachteile von E-Mail-Marketing auf einen Blick
Fassen wir zusammen:
Vorteile von Newsletter-Marketing
- Persönliche, nahbare Kommunikation
- Segmentierung möglich
- Personalisierbar
- Ergebnisse gut mess- und steuerbar
- Wunderbar geeignet, um Vertrauen und eine Beziehung zu (potenziellen) Kund:innen aufzubauen
Nachteile von Newsletter-Marketing
- Es gibt einige rechtliche Besonderheiten zu beachten: Du brauchst laut DSGVO zum Beispiel einen Double-Opt-In.
- Du musst regelmäßig neue Leute in deinen Newsletter holen – E-Mail-Marketing funktioniert also nicht für sich alleine, sondern immer eher mit anderen Marketingformen zusammen.
- Du brauchst eine klare Strategie, eine E-Mail-Marketing-Software und einen Anreiz, sich in deinen Newsletter einzutragen (zum Beispiel ein Freebie oder ein kostenfreies Webinar). Das legt die Hürde, zu starten, vergleichsweise hoch.
Was sind Newsletter und was darf da rein?
Jetzt ist schon ein paar Mal das Wort “Newsletter” gefallen und ich weiß, dass es viele da erstmal gruselt. “Ich will ja niemanden nerven”, ist ein Satz, den ich oft höre. Oder auch die Frage: “Was soll ich denn da jedes Mal schreiben?”
Ganz grundsätzlich impliziert das Wort “Newsletter”, dass du Neuigkeiten an deine Abonnent:innen verschickst, die sie interessieren könnten. Was das für Neuigkeiten sind, liegt bei dir und auch, wie oft du sie versenden willst.
Hier sind einige Möglichkeiten, was du im Newsletter tun kannst:
- Deine Angebote bewerben
- Auf neue Blogartikel, Podcast-Episoden, Videos oder anderen Content hinweisen
- Fallbeispiele und (eventuell anonymisierte) Kundenerfolge teilen
- Erzählen, was in Deinem Business gerade los ist
- Von Deinen Gedanken und Ideen zu Deinem Thema berichten
- Persönliche Geschichten erzählen, wenn das für dich stimmig ist (gerne auch in Zusammenhang mit deinem Thema)
- Fragen stellen, um in den Austausch zu kommen
Wie hoch sind die Kosten für E-Mail-Marketing?
Wie viel E-Mail-Marketing kostet, lässt sich leider nicht klar beziffern, denn es kommt darauf an.
Worauf?
Vor allem darauf, welche Software du zum Versenden deiner Newsletter verwendest, welche Funktionen du darin genau buchst und wie viele Kontakte du in deiner E-Mail-Liste hast.
Bei vielen Tools richtet sich der Preis nämlich zum Beispiel danach, wie viele Kontakte du hast oder wie viele E-Mails du monatlich verschickst. Am besten vergleichst du die Preise direkt auf den Websites der verschiedenen Anbieter.
Für den Start gibt es bei den meisten Tools kostenlose Tarife. Wenn du ein Tool gefunden hast, dass für dich das Richtige scheint, überlege, ob du nicht gleich mit diesem startest oder ob es ein kostenfreies sein muß. Ansonsten kannst du aber auch später wechseln, wie aufwendig das ist, kommt darauf an, was du alles hast in deinem Business, aber es ist immer möglich.
Welche E-Mail-Marketing-Tools sind am besten?
Auch hier kommt es darauf an: Welche Funktionen brauchst du? Möchtest du ein Tool, das anfängerfreundlich ist und sich intuitiv nutzen lässt oder darf es auch komplexer sein? Ist dir ein Server-Standort in der EU wichtig? Und so weiter.
Ich selbst bin mit meinem Newsletter-Marketing bei Active Campaign. Das ist einer der Marktführer und in vielen Online-Businesses im Einsatz. Es gibt allerdings auch immer wieder Probleme, weshalb ich es nicht uneingeschränkt empfehlen würde.
Andere bekannte und beliebte E-Mail-Marketing-Tools sind zum Beispiel GetResponse, Sendinblue und MailerLite.
Es lohnt sich hier auf jeden Fall, Zeit in die Recherche zu stecken.
Wie funktioniert E-Mail-Marketing? – 5 Tipps und Best Practices
E-Mail-Marketing ist ein weites Feld, in dem es viel zu lernen gibt. Nicht ohne Grund gibt es da eigene Spezialist:innen für. Mit diesen grundlegenden Tipps kannst du gut starten:
1. Bau deine E-Mail-Liste mit System auf
Meistens reicht es nicht, einfach irgendwo ein Anmeldeformular auf deine Website zu stellen. Interessent:innen wollen wissen, was sie davon haben, deine E-Mails zu lesen. Deshalb gib ihnen einen Anreiz, sich bei dir anzumelden! Das kann ein Download für 0 Euro sein, ein Webinar oder eine Challenge und vieles mehr. Wenn du einen Online-Shop hast, könntest du zum Beispiel auch einen Rabatt auf den ersten Einkauf geben.
Wenn du kein Freebie verwenden willst, schreib trotzdem dazu, was der Nutzen deines Newsletters ist. Was bekommen Kund:innen bei dir? Tipps? Inspiration? Motivation? Benenne das so klar wie möglich.
2. Versende deine Newsletter zur richtigen Zeit
Versuche, deine E-Mails halbwegs regelmäßig zu senden. Das muss nicht immer auf den Tag genau sein – aber es bringt dir auch wenig, mal jede Woche einen Newsletter zu schicken und dann drei Monate gar nichts mehr.
Achte außerdem darauf, wann deine Kund:innen online sind.
Richtest du dich an Führungskräfte, die ihre E-Mails während der Arbeitszeit lesen? Dann schicke deine Nachrichten von Montag bis Freitag zu den typischen Bürozeiten.
Sind deine Kund:innen eher vielbeschäftigte Mütter von kleinen Kindern? Dann könnte ein Newsletter auch in den Abendstunden funktionieren, wenn die Kinder im Bett sind. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert.
3. Lerne, packende Betreffzeilen zu schreiben
Schon die Betreffzeile sollte Lust auf mehr machen, denn sie entscheidet darüber, ob Leser:innen die E-Mail öffnen oder direkt ungelesen löschen.
Formuliere die Betreffzeile kurz und auf den Punkt. Sie darf gerne neugierig machen, um aus der Menge anderer E-Mails hervorzustechen.
4. Verwende als Absender deinen Namen
Viele Unternehmen schreiben unter dem unpersönlichen Namen “Support” oder “kontakt@…”. Besser ist es, als Absender deinen Namen oder den deiner Marke festzulegen. Oder eine Kombination aus beidem, wie zum Beispiel: “Anna von Marke XY”. Das macht es Leser:innen leichter, dich in ihrem Posteingang wiederzuerkennen und eine Beziehung zu dir aufzubauen.
5. Teste viel und behalte die Kennzahlen im Blick
Überlege dir vor jeder E-Mail, die zu versendest, was dein Ziel ist. Was sollen Leser:innen tun, nachdem sie deine E-Mail gelesen haben? Das könnte zum Beispiel sein: “10 Menschen sollen mir auf meine Frage antworten” oder: “Fünf Prozent der Leser:innen sollen sich mein neues Angebot ansehen.”
Anschließend kannst du verfolgen, ob das Ziel erfüllt wurde, indem du die wichtigsten Kennzahlen (KPI) auswertest.
Fazit: Wann ist E-Mail-Marketing der perfekte Marketingkanal für dich?
E-Mail-Marketing gilt als einer der wichtigsten Marketingkanäle für ein Online-Business, denn darüber kannst du besonders persönlich mit potenziellen Kund:innen kommunizieren, hast wenig Streuverluste, wirst unabhängiger von Drittplattformen wie Facebook und Co. und kannst auch direkt über deine E-Mails verkaufen.
Allerdings funktioniert es nicht alleine: Du solltest es mit Social-Media-Marketing, Ads, SEO oder einer anderen Marketing-Art kombinieren, um überhaupt erstmal Menschen auf dein Business aufmerksam zu machen und deine E-Mail-Liste zu füllen.
E-Mail-Marketing könnte für dich ein passender Weg sein, wenn du:
- gerne schreibst,
- genügend Angebote, Content und/oder Geschichten hast, um regelmäßig eine E-Mail zu schreiben,
- du Freude an persönlichem, nahbarem Austausch hast
- du dein Online-Business skalieren willst.
Du bist noch nicht sicher, welchen Weg du einschlagen sollst? Dann sei ab dem 25. April dabei in der “Sichtbar auf deine Art”-Challenge. In snackable Häppchen finden wir heraus, wie Marketing aussehen kann, das genau zu dir passt, dir Spaß macht und dabei genau die richtigen Menschen anzieht. Melde dich gleich für 0 Euro an!
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