5000 EUR in 3 Mon. oder 100.000 EUR mtl. – was ist beim Online-Business-Start realistisch?

mit ganz konkreten Rechenbeispielen

In einer Facebook-Gruppe zu Frauenfinanzen (bei @Madame Moneypenny) kam neulich eine spannende Frage auf: Welche Umsätze sind realistisch, wenn man ein Online-Business startet? Die Fragestellerin, eine Psychotherapeutin ohne bestehende Online-Präsenz, möchte skalierbare Angebote wie einen Videokurs entwickeln. Die Antworten, die sie bisher gefunden hat, sind extrem widersprüchlich – von 5.000 Euro Umsatz in drei Monaten bis hin zu sechsstelligen Monatsumsätzen nach wenigen Monaten. 

Ihre Frage war nun: was ist wirklich realistisch? Die kurze Antwort: Es kommt darauf an. Die ausführliche Antwort liefere ich dir hier – mit konkreten Zahlen und Beispielen. Mein Beitrag schlug hohe Wogen in der Gruppe, und ich kann mir vorstellen, dass das auch für dich interessant ist.

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5.000 EUR in 3 Monaten oder 6stellige Monatsumsätze nach wenigen Monaten – Welche Umsätze sind im Online-Business realistisch? Ein Blick auf deine Möglichkeiten 

1. Wo stehst du aktuell? 

Lass uns ehrlich sein: Die Ausgangslage spielt eine entscheidende Rolle. Die Psychotherapeutin, die noch keine Selbständigkeit und keine Online-Follower hat, steht vor einer anderen Herausforderung als jemand, der bereits eine gut laufende Praxis oder ein etabliertes Offline-Business besitzt. Oder als jemand, der bereits über Social Media, Blog oder Podcast eine gewisse Online-Community aufgebaut hat. Gleichzeitig ist es auch oft zu erleben, dass da der Switch vom reinen Mehrwertlieferanten zum Online-Produkt-Anbieter, der der Community direkt etwas verkauft, nicht so einfach ist.  

  • Netzwerk und Vertrauen: Ohne bestehendes Netzwerk und Online-Präsenz musst du erst Vertrauen aufbauen. Gerade in Berufen wie der Psychotherapie, wo es um sensible Themen geht, ist Vertrauen der Schlüssel. Das dauert seine Zeit und erfordert eine durchdachte Strategie. 
  • Angebot und Preisgestaltung: Ein Videokurs ist ein tolles skalierbares Produkt, aber wie positionierst du ihn? Wie positionierst du dich? Wer ist deine Zielgruppe? Und was bist du bereit, in Marketing und Vertrieb zu investieren? 

2. Szenario 1 (mit 3 Variationen): Die ersten 5.000 Euro Umsatz in 3 Monaten 

Du hast kein Netzwerk, keine Follower und willst trotzdem loslegen? Dann könntest du wie folgt vorgehen:

Variante 1: “5.000 EUR in 3 Monaten sind schon außergewöhnlich” 

  • Verkauf an Freunde und Bekannte: Du erreichst die ersten 5.000 Euro, indem du deinen Kurs an Freunde und Bekannte und dein fachliches Netzwerk verkaufst. Das ist eine realistische Möglichkeit, um die ersten Umsätze zu generieren mit Menschen, die dir bereits vertrauen. Das funktioniert mit einem Online-Kurs für ca. 500 EUR, bei einem Kurs für 50 EUR, den du binnen 3 Monaten an 100 Leute in deinem Bekanntenkreis verkaufst, hast du vermutlich danach kaum noch Freunde 😊 Doch bedenke so oder so: Das ist nicht nachhaltig, und du wirst danach eine weitere Strategie benötigen, um langfristig erfolgreich zu sein. 
  • Zeit gegen Geld und “try and error”: Du machst reines “Learning by doing” und “Try and Error” und fängst damit bei Null an. Die Psychotherapeutin in unserem Beispiel ist Expertin in ihrem Fachgebiet, aber bisher noch nicht selbständig und vermutlich keine Expertin als Unternehmerin oder im Online-Marketing und Produktstrategie. Das läßt sich übertragen. Auch viele Selbständige sind keine Unternehmer und haben keine Expertise in Online-Marketing und Produkt-Strategie, sondern haben ihr Einkommen bisher auf Empfehlungen, Laufkundschaft, zufällig gefunden werden, Datenbanken oder Google mehr oder weniger planbar aufgebaut. In dieser Variante jedenfalls ist es oft so, dass ein Online-Kurs einfach erstellt wird, dann wandert er auf die Website oder in die Instagram-Bio oder wird mal erwähnt und dann ist der Frust groß, wenn keiner kauft. Dann startest du z.B. auch mit try and error oder dem, was du bei irgendwem gesehen hast mit der Vermarktung deines Videokurses, lernst dabei, wie der Verkaufsprozess funktioniert, und sammelst erste Erfahrungen. Einzelne Dinge klappen ganz gut, manche so einigermaßen und vieles ist “ein Griff ins Klo”. Wenn du alles selbst machst, herumprobierst und gar nicht oder nur minimal mit “try and error” in Werbung investierst, sind 5.000 Euro binnen 3 Monaten schon außergewöhnlich. 

Fazit: diese Aussage kommt oft von Menschen, die selbst keine Ahnung von Online-Business haben oder gar keine Unternehmer sind, oder die im Online-Bereich selbst nur rumprobieren, also die es sich gar nicht vorstellen können, wie es anders geht. 

Variante 2 für “5.000 EUR in 3 Monaten” (oder “5.000 EUR monatlich”) 

Auch hier wieder: Du hast kein Netzwerk, keine Follower und willst trotzdem loslegen – mit etwas mehr Plan 🙂 

  • Zeit gegen Geld: Das ist oft der erste Schritt. Es mag sich nicht gleich großartig anfühlen, aber es ist eine realistische Möglichkeit, schnell Umsatz zu generieren. Auf lange Sicht solltest du jedoch einen Plan entwickeln, wie du skalieren kannst, ohne permanent Zeit gegen Geld zu tauschen. Der Klassisker für eine Therapeutin: z.B.  50 Std. á 100 EUR für Beratungs- oder Therapiestunden, so bekannt von Offline. Online braucht auch das natürlich entsprechendes Marketing. Oder auch hier – z.B. 10 5-Std.-Pakete. Klar machbar.  

Fazit: Möglich – ohne Plan und Ahnung angewiesen auf Zufall, Empfehlungen oder eine Dienstleistung, die ohnehin sehr gefragt ist.  

Variante 3: die ersten 5.000 Euro oder 5.000 EUR pro Monat durch Social Media und kleine Produkte 

Vielleicht willst du es schneller angehen und direkt auf Social Media durchstarten: 

  • Vollgas auf Social Media: Du baust dir schnell eine Followerschaft auf – organisch und ggf. mit Werbeanzeigen – und entwickelst viele kleine Produkte. Ein paar Käufer davon werden sicher auch dein 1:1 kaufen. Mit ein bisschen Geschick und viel Energie kannst du damit schnell 5.000 Euro im Monat verdienen. Aber: Dieser Weg kann sehr anstrengend sein und birgt die Gefahr des schnellen Ausbrennens. 
  • Viele kleine Produkte: Je mehr Produkte du anbietest, desto mehr Umsatz kannst du theoretisch machen. Doch auch hier gilt: Dieser Ansatz ist meist kurzfristig erfolgreich und erfordert kontinuierlich hohe Energie und Kreativität. Für ein nachhaltiges Geschäft brauchst du eine langfristige Strategie. 

Fazit: absolut möglich – wenn du fachliche Unterstützung hast oder selbst Social-Media-Marketerin und Strategin bist. Kann auch eine Strategie sein, um schnell die ersten Umsätze zu machen und dann umzusteigen. Wenn du dein Online-Business neben laufendem Business etc. aufbaust, würde ich eher mit wenigstens 6 Monaten kalkulieren.  

3. Szenario 2: Sechsstellige Umsätze in wenigen Monaten 

Jetzt zu den großen Zahlen: sechsstellige Monatsumsätze in wenigen Monaten. Das klingt verlockend, ist aber an bestimmte Bedingungen geknüpft: 

  • Beispielrechnung für 100.000 Euro Monatsumsatz: 
  • Produkt: Du verkaufst einen Online-Kurs für 500 Euro. 
  • Verkaufsziel: Um auf 100.000 Euro Umsatz im Monat zu kommen, musst du 200 Kurse verkaufen. 
  • Conversion Rate: Bei einer durchschnittlichen Conversion Rate von 3% brauchst du ca. 6.000-7.000 Leads in deinem Verkaufsfunnel. 
  • Kosten: Wenn diese Leads rein über bezahlte Anzeigen generiert werden und du mit durchschnittlichen Kosten von 4 Euro pro Lead rechnest, kommst du auf Werbekosten von etwa 30.000 Euro im Monat. Anfangs dürften diese Kosten sogar eher bei 10-20 Euro pro Lead liegen und deine Conversion-Rate niedriger sein, was die Ausgaben weiter erhöht. Zusätzliche Kosten: Diese Rechnung setzt voraus, dass du ein optimiertes Marketing-Funnel und ausreichend Budget für Werbetests hast. Außerdem musst du eventuell in Copywriting, Landingpages und andere Marketingmaterialien investieren. 

Bei einem Produkt für 5.000 EUR sehen diese Zahlen etwas besser aus, da ein 10x so teures Produkt zwar natürlich weniger Leute kaufen, aber meistens auch nicht 10x weniger. 

Bei einem kleinpreisigen Produkt unter 100 EUR rechnen sich diese Art von Funnel/Verkaufsstrategie idR überhaupt nicht. Das funktioniert nur, wenn man bereits eine entsprechende Community etc. Hat, die Werbeanzeigen günstig sind – oder wenn das kleinpreisige Produkt der Einstieg in größere Produkte ist. (Das ist übrigens eine der Strategien, in die wir in “Grow my business” eintauchen)  

  • Die Herausforderung: Diese Strategie ist möglich, aber nur mit einem hohen finanziellen Einsatz und einem professionellen Marketing-Setup. Es ist nichts, was von heute auf morgen funktioniert, und erfordert eine sehr gute Planung und Umsetzung. 

4. Szenario 3: Langfristiger Erfolg durch Strategie und Skalierung 

Das 3. Szenario oder die 4. Strategie liegt sozusagen dazwischen und zielt darauf, dass du von Anfang an auf mehreren Säulen aufbaust. 

  • Nachhaltiger Aufbau: Du startest damit, dir eine Online-Präsenz und eine Community aufzubauen, die regelmäßig in deine Welt kommt und dann weiter begleitet wird. Mit einer Mischung aus organischen Inhalten und Werbeanzeigen kommst du schnell weiter. Das baut Vertrauen auf und ist der Grundstein für nachhaltigen Erfolg und stellt sicher, dass jetzt UND später genug potentielle Kund:innen da sind. Idealerweise baust du direkt passende Einstiegsprodukte oder Miniprodukte ein, die dir einen Teil deiner Werbekosten refinanzieren – oder sogar die Ganzen und du kannst direkt in die Skalierung einsteigen – dann kann dein Business auch hier rasch 6stellige Umsätze machen, wie in Szenario 2. So baust du deinen ersten Funnel auf, der auch ohne dich läuft und potentielle Kund:innen in deine Welt bringst, wenn du mal nicht da bist. 
  • Strategisches Vorgehen: Du entwickelst hochwertige Online-Produkte, die du immer wieder launchen und verkaufen kannst. (Zunächst eins – mit der Zeit dann ein sich stimmig ergänzendes Produktportfolio, aber nicht in die Breite, sondern für die gleiche Zielgruppe) Dort führen verschiedene ganz klare Wege hin. So erreichst du wiederholbare Umsätze, die sich mit der Zeit steigern lassen und die du weiter skalieren kannst. 
  • Auch hier mal eine kleine Zahlenrechnung: um einen Online-Kurs für 500 EUR 20x zu verkaufen, brauchst du mit der gleichen Rechnung wie bei Szenario 2 (bei 3% Conversion und einem Leadpreis von 4 EUR) rund 670 Leads bei Werbekosten von gut 2.600 EUR für deine ersten 10.000 EUR beispielsweise in einem Launch. Wenn du hier noch ein gut passendes Miniprodukt oder anderes Einstiegsprodukt für 30 EUR einbindest, was jeder 10. kauft, hast du von deinen 2.700 EUR Werbekosten bereits 2.000 EUR wieder drin. Und du baust damit ein System auf, das du immer wieder wiederholen kannst – erst vielleicht alle 3 Monate, dann vielleicht jeden Monat, dann automatisiert. Da deine Kund:innen mehr Vertrauen zu dir aufbauen können, werden auch die Conversion Rates oft besser/höher als zB 3% und was du an sonstigem Content machst, wirkt sich idR gut auf deine Werbekosten aus. 

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Klartext:  

Die ConversionRates beispielsweise sind von Faktoren wie Vertrauen abhängig. Manche Produkte brauchen mehr Vertrauen als andere. Zu Werbeanzeigen, Produkten, Leads und e-mail-Listenaufbau etc. findest du hier auf dem Blog  und dem Podcast jede Menge Inhalte bzw. Folgen. Dinge wie Verkaufsstrategie und Finanzen sind originäre unternehmerische Chef:innenthemen. Damit SOLLTEST du dich auskennen in deinem Business und das nicht von Anfang auslagern. 

Fazit: Welcher Weg passt zu dir? 

Kein Weg ist per se richtig oder falsch. Wichtig ist, dass du einen Weg wählst, der zu deiner aktuellen Situation passt und deine langfristigen Ziele unterstützt. Wenn du tiefer in die Möglichkeiten eintauchen möchtest, lade ich dich ein, meinen Online-Business-Guide (derzeit noch für 0 EUR) herunterzuladen. Dort erfährst du noch mehr darüber, wie du nachhaltig und erfolgreich durchstarten kannst incl meiner Empfehlungen. 

Den Begriff „realistisch“ mag ich dabei nicht gerne – was ich und viele meiner Kund:innen mit teilweise mehreren Kindern oder anderer Familienverantwortung geschafft haben, ist auch nicht „realistisch“. Eine große Rolle spielen Ressourcen, und das Mind-Set, was du für möglich HÄLST (und auch da kann man aktiv dran arbeiten, es ist wie ein Muskel, den du immer und immer wieder trainierst)

Die meisten meiner Kund:innen möchten raus aus dem Hamsterrad „Zeit gegen Geld“ und ihr Online-Business neben einem laufenden Job oder beispielsweise einer bestehenden Praxis aufbauen. Sie wollen ein Business aufbauen, das langfristig erfolgreich ist, skalierbar ist und auch mal ohne sie laufen kann. Ich biete daher unter Einbeziehung meines Teams für alle Varianten Begleitung an (außer natürlich die Try and Error- und – an – Freunde und Bekannte – verkaufen – Varianten 😊) 

Ich präferiere und empfehle als Unternehmensberaterin in den meisten Fällen Szenario 4 und Variationen davon,  eben weil damit dein Business von Anfang an und ohne Umwege auf mehreren Säulen ruht und das ist der sicherste Weg zu einem gesunden, nachhaltig erfolgreichen Unternehmen, das es auch in Jahren noch gibt.  Es ist die Variante, die das schlankste Businessmodell ermöglicht, und die es ermöglicht, wirklich in den eigenen Stärken aktiv zu gestalten und mit jedem Produkt und Produktformat erfolgreich zu sein. Es ist auch eine sehr risikoarme Variante, die dennoch schnelles und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum ermöglicht. 

Für diejenigen, die zwischen den Extremen suchen, also bei Szenario 4 dabei wären und sich ein wirklich skalierbares Online-Business aufbauen wollen, das auch mal ohne dich laufen kann – wenn du also deine ersten 10.000 Euro Umsatz erreichen und das auch wiederholen möchtest, dann ist mein „Grow my Business“-Programm genau das Richtige für dich.  

 

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