Auf den ersten Blick ist es ein Widerspruch.
Gerade den bindungs- und beziehungsorientierten Eltern wird von außen ja eher mal gerne ein gewisses Helikoptern und der Heimchen-am-Herd-Status nachgesagt – denn oft steigen sie eher länger als kürzer (oder ganz) aus dem (bisherigen) Beruf aus. Die Perspektive verschiebt sich, Du bist Dir der kindlichen und auch Deiner eigenen Bedürfnisse bewußter geworden oder auf dem Weg dorthin. Auch oder vielleicht gerade mit schon etwas größeren Kindern hast Du eine Ahnung davon, was Du Dir wünschst, wie Du Dir ein selbstbestimmtes Leben gestalten willst – oder auf jeden Fall, was Du nicht mehr willst.
Selbst und ständig arbeiten?
Und mit der Selbständigkeit – erst recht mit dem Aufbau eines Business – verbinden die meisten eher „selbst und ständig“ arbeiten.
Auch das Bild des typischen „Mompreneurs“ ähnelt zumindest hierzulande eher dem der klassischen „Karrierefrau“: versuchen, alles zu 100% und mehr unter einen Hut zu bekommen. Eigentlich genauso weitermachen wie „vor den Kindern“. Diese sind Teil des perfekt organisierten Lebens – oder zumindest dessen Versuch. Denn oft läuft das Ganze ja eher auf eine weitere Erhöhung des “Mental Load” und ein stark fremdbestimmtes Gefühl hinaus.
Du willst das so nicht.
Du willst mehr Zeit mit Deinen Kindern verbringen.
Du willst kein Hin- und Her-Gehetze, damit alles irgendwie klappt und “funktioniert”.
Du willst die Betreuung Deiner Kinder bedürfnisgerecht wählen können.
Du willst Dein Leben, Deinen Beruf und Euer Familienleben selbst bestimmen.
Zwei Herzen schlagen ach in Deiner Brust
Auf der anderen Seite musst oder willst Du vielleicht trotzdem Geld verdienen. Vielleicht noch nicht jetzt sofort, denn Elterngeld oder Ersparnisse halfen erstmal oder Dein Partner und Du habt erstmal einen Kassensturz gemacht und z.B. Eure Ausgaben auf den Prüfstand gestellt und erste Umstrukturierungen habt Ihr bereits in Eurem Leben und Euren Berufstätigkeiten vorgenommen und Du hast mindestens eine kleine Selbständigkeit gestartet. Aber Du machst Dir auch Gedanken, wie es auf mittlere oder lange Sicht aussehen soll, denn Du weißt, wenn Du nicht eine gewisse Richtung hast, dann treibt Dich das Leben hin und her oder andere entscheiden für Dich – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung.
Vielleicht möchtest Du Dich aus Abhängigkeiten lösen oder nicht in neue hineingeraten, vielleicht wollt Ihr beide Anteil sowohl am täglichen Miteinander in der Familie (mit allem, was dazugehört) wie auch der beruflichen Erfüllung und der Aufteilung der finanziellen Verantwortung haben.
Außerdem MÖCHTEST Du gerne etwas in die Welt bringen. Etwas, das Dich begeistert, das Dir wichtig ist. Vielleicht verspürst Du auch einen Herzensruf, etwas, was Du endlich gerne machen möchtest. Schließlich ist Bedürfnisorientierung nicht allein für die Kinder da 😉
“Wenn die Kinder größer sind…”
In der klassischen Arbeitswelt jedenfalls ist das alles oft nicht unter einen Hut zu bekommen. Du bekommst eher das Gefühl, dass nur das Eine oder das Andere geht. Auch eine Selbständigkeit schiebt sich gedanklich gern auf den Zeitpunkt „wenn die Kinder größer sind“.
Und DAS fühlt sich auch eher “meh” an…
Und ganz ehrlich, ist das etwas, dass Deine Kinder von Dir sehen sollen? Vor allem Deine Töchter? Dass Du Deine Träume, Deine Zeit, Dein Leben “verwartest” (diesen Begriff habe ich mal in einer Buchwerbung gelesen und fand ihn super zutreffend)? Nee, oder?
Mit Deinem eigenen Business nach Deinen Standards, der Verwirklichung Deines Herzensbusiness zeigst Du Deinen Kindern, dass Träume wahr werden – und hilfst ihnen somit, dass sie das “Groß denken” nicht verlieren. So oft hören wir heute in allen möglichen Lifestyle-Ratgebern, wir sollen “groß träumen”.
Kinder tun das sowieso ! Laß nicht zu, dass ihnen das abtrainiert wird, wie es so viele Erwachsene erlebt haben, wie es Erziehung so oft tut (“sei ein liebes Mädchen, sei doch etwas bescheidener, das Leben ist ja schließlich kein Ponyhof”) sondern sei ihr “Partner in crime”.
100% sind 100%
Nun will ich nicht um den heißen Brei herumreden. Ich komme aus einem zahlenlastigen Beruf und habe es selbst auf verschiedene Arten “getestet”: ich war im Angestelltenverhältnis in Führungsposition tätig und habe von mehr als Vollzeit meine Arbeitszeit halbiert und teilweise im HomeOffice gearbeitet und ich habe mein eigenes Unternehmen mit drei kleinen und überwiegend selbstbetreuten Kindern aufgebaut. Ich kann Dir daher aus meiner und der Erfahrung in der Arbeit mit meinen Klientinnen sagen: die Grundrechenarten gelten auch im Herzensbusiness.
Bei 100% Zeit und Ressourcen kann ich nur 100% verteilen, nicht 200 – zumindest nicht ohne Veränderungen oder aber Verluste (siehe oben).
Business-Aufbau oder auch die Umgestaltung eines vorhandenen Business macht viel Arbeit, keine Frage.
Also darfst Du Dir klar werden darüber, was Du willst – und wieviel davon und wann.
Online-Business: alles ist möglich!
Aber die großen Vorteile des Online-Business sind gerade für Mütter die Möglichkeiten der zeitlichen Unabhängigkeit und der asynchronen Kommunikation.
So mache ich meine mittlerweilse sehr wenigen, ausgewählten Einzelcoachings fast nur abends, auch die Calls meiner begleiteten Kurse finden abends statt. Tagsüber können mir meine Einzelkunden aber natürlich mailen oder man kann mir in der Gruppe schreiben (asynchron)– und gegebenenfalls wissen zwischendurch schon die Kurs-Community oder andere Teilnehmer des Gruppencoachings eine Antwort.
Interviews mache ich am Wochenende oder abends, manchmal auch in der Nacht – wenn ich auf jemanden treffe, der genauso eine Nachteule ist wie ich – oder wenn ich eben mal tagsüber eine Kinderbetreuung habe, ausgestrahlt werden können sie später – und auch noch 3 Jahre später angeschaut werden. Gleiches gilt für meine Kursinhalte sowie aktuell Podcastepisoden oder die Arbeit an meinem Buch.
Oder auch während des Coachings oder des selbst Gecoacht-Werdens das (ein-)schlafende Baby stillen oder neben den schlafenden Kindern arbeiten – alles ist möglich.
Digitale Produkte lösen zudem die direkte Verbindung von Zeit und Stundenhonorar – in der Regel schneller oder flexibler als ein reiner Offline-Unternehmer diesen Punkt erreicht, da weniger fixe Infrastruktur oder manpower benötigt wird. Das heißt: Teilzeit-Tätigkeit bedeutet nicht zwingend Teilzeit-Einkommen. Das Klischee der Hausfrau (oder des Hausmannes, siehe Jeff Walker), die vom Sofa aus ein weltweit agierendes Millionenunternehmen aufbaut, ist nichts für jedermann, aber dennoch real!
Digital ist anders…
Digitale Produkte – ob Kongresspaket, ebook oder Onlinekurs – kannst Du zu einem Zeitpunkt oder über eine Zeitspanne schaffen und dann fortlaufend verkaufen, sie können auch fortlaufend konsumiert werden. Das Marketing muss jedoch weiter laufen und hier ist einige Vorarbeit notwendig.
Sollte es also Dein Traum gewesen sein, heute ins Online-Business zu starten, indem Du einen schnellen Online-Kurs erstellst, diesen auf Deine Website packst und fortan von seinen Erträgen lebst, so muß ich Dich leider enttäuschen 😉 Das berühmte passive Einkommen ist mit einiger aktiver Arbeit verbunden.
Bei Bedarf kannst Du auch Begleitung im Entwicklungsprozess bieten – aber der Aufwand kann insgesamt einfach ganz anders verteilt werden als es bei Offline-Kursen, Offline-Kongressen etc. möglich ist.
Du entscheidest!
Auch ist es oft Deine Entscheidung, wie schnell Du vorangehst. Selbst bei einem komplexen Projekt wie einem Online-Kongress müssen immer noch weniger Termine koordiniert werden als bei einem Offline-Kongress – schließlich fallen Räume und Co weg.
Auch Ereignisse wie krankes Kind, Kindergartenschließzeiten etc. sind so natürlich ganz anders abzufangen, als wenn Du – je nach Businessmodell – zu Kundenterminen oder in ein Büro oder zu Ladenöffnungszeiten mußt.
Die Ergebnisse Deines Tuns stehen im Internet und können jederzeit konsumiert werden.
Es ist Deine Entscheidung, ob Du mehrere Dinge wie Mama-Sein, Elternzeit, Angestelltentätigkeit nebeneinander vereinst oder „springst“ und voll loslegst. Schließlich ist das sehr stark Typsache, wie das für Dich am besten geht – und auch das Eingehen darauf ist bedürfnisorientiert.
Nebenberufliches Online-Business geht leichter…alles in Deinem Tempo
Denn auch nebenberuflich lässt sich online leichter etwas aufbauen. Und wenn es länger dauert, dann dauert es eben länger. Das ist etwas Anderes als ein Vor-Ort-Business mit Öffnungszeiten und Geschäftsräumen. Natürlich entstehen auch beim Online-Business Investitionen und laufende Kosten, aber der Umfang gerade der laufenden Kosten läßt sich meistens ganz gut dem Umfang der Tätigkeit und Deinen Plänen anpassen. Flexibel zu sein, darin sind Mütter ohnehin geübt.
Du kannst ohnehin ganz in Deinem Tempo vorangehen – und arbeiten.
Ein eigenes Business ist auch eine enorme Persönlichkeitsentwicklung.
Du entwickelst Dein Warum und Deine Positionierung und findest dabei viel über Dich und Deine Werte heraus.
Du kannst Dein Thema in die Welt bringen, Deine Vision realisieren.
“Unterwegs” kommen dabei oft einige Themen und Glaubenssätze auf, mit denen Du Dich auf dieser Reise auseinandersetzen darfst:
Du lernst, Dich sichtbar zu machen und wagst den Schritt in die erste Reihe.
Du beweist Dir selbst, dass Du es Dir wert bist und stehst für Dein Recht ein, Deinen eigenen Weg zu gehen.
In Kontakt mit Deinen Bedürfnissen sein
Das Business bringt Dich selbst wieder gut in Kontakt mit Deinen Bedürfnissen – so kannst Du feinjustieren, was DU denn brauchst, wo Du hin möchtest und wie das mit den Bedürfnissen Deiner Familie zu vereinen ist.
Du schaffst Dir Deine eigene Vereinbarkeit – und Altersvorsorge.
Gleichzeitig mußt Du das auch, um Dich nicht zu überfordern, zu verzetteln oder auszubrennen: als Solopreneur oder Mompreneur is the sky the limit. Du kannst überall hin und alles machen – das ist die totale Freiheit, und DU bestimmst, wie Du sie nutzen möchtest.
Ergänzend mein Facebook Live dazu – unterbrochen durch ein dringendes Bedürfnis meines Sohnes 😉 – live eben…
Warum Du als Mama ein Online – Business starten solltest (Teil 1)
Warum Du als Mama ein Online – Business starten solltest (Teil 2)
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