120 Diversität im Alltag und als Business – Interview Sabrina Paulino

Der familienleichte Podcast: 120 – Sabrina Paulino

Sabrina Paulino hat „Diverse Brille – Pädagogik für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und Antidiskriminierung“ gegründet. Wir sprechen unter anderem über Diversität.

Zu dem Namen kam sie, da man in der Pädagogik gerne von den verschiedenen Brillen spricht, durch die man auf Menschen schaut. Es ist ihr wichtig die Botschaft in die Welt zu tragen, mit einem diversen Blick auf die verschiedenen Lebensrealitäten durch das Leben zu gehen.

Links zur Folge:

Sabrina Paulino – Diverse Brille auf Instagram

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Blogbeitrag

Diversität und sexuelle & geschlechtliche Vielfalt

Von Beruf, aus dem heraus sie zunächst gegründet hat und „Diverse Brille“ nun aufbaut, ist Sabrina Schulsozialarbeiterin. In ihrem Job hatte sie immer wieder das Glück, Fortbildungen zu machen. Diese führten sie an das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt heran. Sie bemerkte, welche Welten sich dabei für sie eröffneten und wie großartig es ist, wenn man Menschen so sieht, wie sie sind und das auch in der Arbeit berücksichtigt. So hat sie sich auf diesen Bereich spezialisiert.

Sabrina stammt selbst aus einer sehr ländlichen Region, in der leider nicht viel Sichtbarkeit dafür herrscht und auch nicht viel darüber geredet wird. Das soll sich ändern, denn sie möchte das Thema dort weitertragen und darüber reden. Insbesondere Schüler:innen leiden oft darunter, keine Anlaufstellen zu haben. In der Sprache zu gendern löst bei den Kindern und Jugendlichen enorm viel aus. Sie kommen immer wieder auf Sabrina zu, stellen Fragen und bitten um Gespräche.

Zu Beginn hat Sabrina Plakate aufgehängt und begonnen, Workshops und Seminare zu geben; meistens offline. Während Corona entstand dann die Nachfrage von Jugendhilfeträgern und Einrichtungen nach einem Online-Angebot, das sie derzeit vertieft.

Das Gefühl des Andersseins

“Passt das zu mir oder passt das nicht zu mir?”. Dieses Gefühl des Andersseins; dieses Gefühl “mit mir stimmt etwas nicht” oder “offensichtlich fühle ich mich nicht so wie das, was ich in den Zeitschriften und Medien sehe oder was mir in den Schulklassen vorgelebt wird.

“Ich passe da nicht rein”. Es  ist genau dieses Gefühl, welches bei Sabrina sehr auf Resonanz gestoßen ist. Das ist ein Empfinden, das sie schon immer kannte. Bei ihr aus ganz anderen Gründen, wie sie sagt. Sie sieht sich selbst nicht als Teil der queeren Community. Es ist ihr wichtig zu sagen, dass sie aus einer alliierten Position heraus spricht, da sie die Thematik fachlich gelernt hat.

Folgen der Tabuisierung von Diversität in der Gesellschaft

Sabrina versucht Unterstützerin im Bereich Diversität zu sein, weil sie das Gefühl “ich bin nicht so, wie ich laut der Gesellschaft sein sollte”, kennt. Und dieses Gefühl haben heute mehr Menschen denn je, weil die Gesellschaft massiv polarisiert und immer wieder versucht, uns Bilder und Stempel aufzudrücken. Deswegen ist Sabrina der Ansicht, dass es mehr aktive Sichtbarkeit von Erwachsenen geben sollte, die bereit sind, darüber zu reden. Die Gesellschaft tabuisiert neben geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zudem weitere Themen. Dazu gehört Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder psychische Krankheiten. Und dann fragen wir uns manchmal, wieso wir manche Dinge nicht vorher gewusst haben oder wie wir mit ihnen umgehen sollen.

Eine Beschneidung von Dingen, die uns genommen werden, obwohl sie zu uns gehören, kann gravierende Folgen haben. Das Schockierende ist, dass wir als Gesellschaft bewusst das Risiko dieser Folgen eingehen, obwohl wir sie verhindern könnten. Wir wissen, dass die Suizidrate von homosexuellen Kindern und Jugendlichen wesentlich höher ist als bei Heterosexuellen. Wir wissen auch, dass die von Transjugendlichen noch viel höher ist. Das können wir nicht einfach wegreden. Das können wir nicht einfach wegdenken, nur weil wir es nicht sehen möchten.

Sabrina findet, dass jeder Mensch es wert ist, sich nicht Teile von sich abschneiden zu müssen, nur damit man für eine andere Person in das Bild passt. Wir verlieren dadurch unheimlich viele Potenziale und Geschichten.

Diversität: Sich gesehen und angenommen fühlen

Sich gesehen oder angenommen fühlen ist für Sabrina mit das Wichtigste überhaupt für uns als Menschen. Insbesondere für jüngere Menschen, die ihre Identität und so weiter erst entwickeln. Tabuisierte Themen sind mit viel Scham und Unsicherheit behaftet. Es entsteht ein Kreislauf. Denn was tabu besetzt ist, darüber wird nicht gesprochen. Es wird nicht gezeigt. Das gibt es vermeintlich erst einmal nicht. Und was es nicht gibt, sieht man nicht.

Wir sind unsicher, machen Fehler und unser Gehirn steckt in Schubladen. Das ist wichtig und überlebensnotwendig – aber wir dürfen Schubladen zu machen. Wir müssen dazu in der Lage sein, Schubladen zu benennen, hinzusehen und zu sagen: “Diese Person hat eine andere Hautfarbe als ich”, oder: “Da kommt jemand, der/die liebt, anders als ich”. Wie auch immer. Aber die Schublade darf danach wieder aktiv geschlossen werden.

Unsicherheiten überwinden

Unsicherheit ist ebenfalls ein Tabu – seit Generationen. Wir erzählen uns immer wieder: “Wenn du A machst, passiert B”. Also: “Wenn du einen guten Schulabschluss machst, hast du ein glückliches Leben”. Aber so funktioniert das Leben an sich nicht. Es besteht aus Unsicherheiten und darüber wird kaum geredet. Wir müssen einiges lernen, um mit Unsicherheiten besser umzugehen – und das am besten von klein auf.

Sabrina und Familienleicht haben gemeinsam, dass wir Unsicherheit nehmen möchten. Wir ermutigen, auszuprobieren. Menschen kommen zu uns, um dazuzulernen. Sich zu erproben und Dinge anders anzugehen. Wir stehen für lebenslanges Lernen, wir heißen es gut, Fehler zu machen und unsicher zu sein. Unsicherheit zu überwinden fällt leichter, wenn man sich zusammentut und gegenseitig unterstützt.

Es fällt Sabrina leicht, in ihrem Beruf als Sozialarbeiterin mit Unsicherheit umzugehen. Wenn es jedoch um ihr Business geht, ist sie Profi darin, Angst vor Fehlern zu haben. Deswegen ging sie im Business längere Zeit nicht vorwärts. Durch die Angst fiel es ihr schwer, ihr eigenes Business zu beschleunigen und sie fragte sich, wie sie dahin kommen kann, wo sie eigentlich sein möchte?

Mama goes and grows Business als Business Katalysator

Es gibt den schönen Ausdruck, “ins eigene Licht zu gehen”. Genau das war Sabrinas große Angst. Sich in ihrem eigenen Licht zu zeigen. Deswegen war es für sie so wichtig, den Schritt zu machen und am „Mama goes and grows Business„-Programm teilzunehmen. Sie hatte zuvor bereits zwei, drei Jahre damit mit gehadert.

Das Schöne an diesem Programm findet Sabrina, dass so viele unterschiedliche Frauen daran teilnehmen, wie sie selbst sagt. Sie kann andere als Vorbilder sehen. “Die Vielfältigkeit in der Gruppe an sich ist für mich einfach großartig. Und das ist das, was ich so ein bisschen gebraucht habe. Auch für mich, als ich gemerkt habe, dass ich im Business nicht nach vorne komme, wenn ich nicht Leute um mich herum sammle, die mich dabei unterstützen”, sagt Sabrina.

Sie äußert im Interview: “Ich dachte immer: ‘Ich kann mir das nicht leisten, aber wenn ich Geld  zusammengespart habe, dann’. Dabei ist das ja, wie wenn man Kinder plant: ‘Wenn ich das und das alles erreicht habe, dann will ich das Kind’. So klappt das ja bei den wenigsten und wenn, ist das mit ungefähr 63. Und bei mir war es dieses Jahr total krass, als ich realisiert habe, dass ich schon seit 2019 selbständig bin, aber es nicht richtig vorwärts ging”.

Also hat Sabrina gemerkt, dass sie diesen Schritt machen muss. “Ich muss in dieses Coaching”, hat sie sich gedacht. Seit Juli dieses Jahres ist sie im Programm. Über die Sommerferien hat sie so viele Anfragen bekommen, dass sie gar nicht alle beantworten konnte. “Ich komme schon gar nicht mehr hinterher. Es ist total verrückt, was sich alles tut, wenn man einmal die Entscheidung getroffen hat und diesen Schritt dann wagt”, staunt sie.

Sabrina merkt, wie sie die anderen Teilnehmerinnen mitziehen und wie wichtig ihr neben Lenas Coaching und den Modulen der Austausch mit Gleichgesinnten ist. Es haben sich schon ganz viele Verbindungen gefunden – selbst in einer kurzen Zeit. “Wir haben über WhatsApp Kontakt und über die Facebook-Gruppe. Das bringt mich so viel weiter”, so Sabrina.

 

Möchtest auch du Teilnehmerin bei uns im Mama goes and grows Business Programm werden? Möchtest du ebenfalls eine großartige Gruppe, die dich unterstützt, wenn du dich unsicher fühlst? Willst mit deinem Business endlich vorankommen? Aktuell kannst du Mama goes and grows Business noch bis zum 03. November 2021 beitreten. Hier findest du alle wichtigen Informationen.

#120 Diversität im Alltag und als Business - Interview mit Sabrina Paulino

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