Diese Folge ist ein bißchen anders. Ich spreche hier über mögliche Zukunftsszenarien, die von einzelnen Stellen über eine Welt „post Corona“ oder auch „mit Corona“ aufgezeigt werden. Und ich möchte dir ein paar Fragestellungen mitgeben, die du dir stellen kannst, wie DEINE persönliche Welt nach Corona aussehen soll. Vielleicht legst du dir Zettel und Stift daneben und nutzt die Folge zu einem kleinen Journaling. Auf geht’s!
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Blogbeitrag der Folge:
Was soll dein altes oder neues Normal sein nach der Krise?
Ich nehme diese Podcastfolge auf zu einer Zeit, in der gerade in so ziemlich allen Ländern und in allen deutschen Bundesländern Lockerungen der Corona-Maßnahmen erfolgen. Eingeschränkte Lockerungen. Was klar wird: so richtig “normal”, so richtig eine Rückkehr zu dem, wie es war, wird es in vielen Bereichen in absehbarer Zeit nicht geben. Wie geht es dir damit? Was gefällt dir daran, was nicht? Was vermisst du, was hast du vermisst? Was kannst du jetzt wieder tun, was dir in den letzten Wochen und Monaten gefehlt hat? Wo waren die letzten Wochen anstrengender, in welchen Bereichen entspannter als sonst?
Insgesamt macht und machte diese Krise das, was Krisen üblicherweise tun – egal ob persönliche, private, berufliche, gesundheitliche und eben auch gesamtgesellschaftliche und globale und somit auch verschiedene Bereiche vereinende wie diese. Sie wirkt wie ein Brennglas, stellt Dinge auf den Prüfstand. Sie zeigt dir – und in diesem Fall uns allen – was gut läuft, was weniger gut läuft und wo es hängt. Wo auch vielleicht die Punkte sind, wo es richtig weh tut. Und somit sind Krisen auch oft ein Auslöser für Veränderung. Für mich persönlich, für meine Veränderungen, waren es verschiedene Punkte, die zusammenkamen: zum Beispiel ein Kind, dem es im Kindergarten auch nach intensiver Eingewöhnung nicht gut ging und ein schwerkranker Vater. Dinge, die auf einmal nicht bzw. nicht mehr funktionierten, führten zu Fragen und die führten zu Informieren und das führte zu Veränderung. In Schritten, aber in Summe sehr massiv.
Wie ist das mit einer Krise, die In der aktuellen Situation haben sich Eltern, erst recht selbständige Eltern, vermutlich nicht gerade gelangweilt in den letzten Wochen, im Gegenteil.
Für viele war es dennoch ein Stückweit entschleunigt, schon weil Dinge schlicht nicht gingen. Zurückgeworfen, ausgebremst. Vielleicht hast auch du etwas probiert und probiert, weil du es ja eigentlich musstest, du hattest deine Verpflichtungen, deine Abläufe und jeder will und fordert ja immer noch etwas von dir. Und die große Chance aber, die in dieser Krise lag oder liegt, ist, das viele Dinge einfach nicht funktionieren, wie sie immer funktioniert haben. Schlicht nicht möglich sind. Ungewohnt in einer Welt, in der immer irgendwie alles ging oder gehen musste und in der DU es vielleicht auch gewohnt warst, Dinge möglich zu machen. Gerade mit Kindern sind wir da ja durchaus geübt drin, da kreativ zu sein.
Aber manche “Must Haves” oder vielmehr “Must Do’s” hat es vielleicht oder vermutlich doch aufgebrochen. Es GAB oder gibt eben HomeOffice, auch in Firmen, die das bisher nicht zugelassen haben unter Verweis auf ihre Firmenkultur, “es geht nicht” oder “was, wenn das alle wollen würden”. Denn das wurde schlichtweg uninteressant, es musste gehen und es ging. Das wird für die, die es wollen (was eh nie alle sein werden) nicht mehr wegzudiskutieren sein. Und so ist es in vielen Bereichen. Auch wenn es mit der konsequenten Umsetzung und einem echten Umdenken und sozusagen gesamtgesellschaftlicher Veränderung sicher noch eine ganze Weile dauern wird. Das wiederum hängt aber auch und vor allem an jedem und jeder Einzelnen, zu sagen, nein, das akzeptiere ich nicht und nicht länger.
Also Fakt ist, ein “back to normal” im Sinne von “so tun, als wäre nix gewesen”, wird es nicht geben. Und wenn du ehrlich bist, willst du das ja vielleicht auch gar nicht in allen Bereichen.
Als selbständige Mama oder die es werden will, darfst du da auf verschiedenen Ebenen schauen, die ja ganz eng miteinander verknüpft sind und Einfluss aufeinander haben:
- Was willst du persönlich
- Was willst du für dein Business
- Wie passt das zu und für deine Familie
Auch da geht es mal wieder ans Fundament, Fragen die du dir da wieder stellen darfst. Oder vielleicht auch erstmalig stellen darfst.
Wer bist du und wer willst du sein als Mutter und als Unternehmerin, wo erfüllst du Rollen und tust nur aus dem Grund Dinge, weil du meinst, dass sie zu dieser Rolle dazugehören? Weil das eine gute Mutter tut, eine gute Unternehmerin tut, weil man das angeblich tun muss, um xy zu erreichen? was willst du beibehalten, welche Rollen dürfen weg oder sich verändern? Welche Gedanken oder Überzeugungen hindern dich evtl. daran? Das sind Fragen, wie wir sie in unserem Mama goes and grows business-Programm gerade am Anfang sehr intensiv betrachten, weil sie wichtig sind für nachhaltigen und an deiner Persönlichkeit orientierten Erfolg und für Veränderung.
Und das sind Fragen, die eben nun auch durch die Krise generell wichtig geworden sind. Denn eines ist klar und eigentlich auch schon länger, Corona zeigt es nur sehr deutlich. Wenn alle das Gleiche zur gleichen Zeit tun, dann ist an diesen Orten zu bestimmten Zeiten überfüllt (zu anderen manchmal oder vielerorts halbleer) und das ist nicht nur in Zusammenhang mit dem Virus nicht cool. Jedenfalls habe ich noch niemanden getroffen, der überfüllte U-Bahnen morgens um 8 oder Stau auf der Autobahn als unverzichtbare Vergnügen empfunden hätte. Kinderbetreuung mit wenigen Betreuern und wenigen Kindern und mehr Platz sind insgesamt keine schlechte Idee. Und so geht es weiter.
Es werden gesellschaftlich Zukunftstrends prognostiziert, es wird Veränderungen geben. Manche werden kurzfristig sein, andere mittelfristig, andere langfristig. Für viele Dinge werden wir Lösungen finden müssen als Gesellschaft, weil das Alte nicht mehr und schon gar nicht dauerhaft funktioniert.
Das Zukunftsinstitut beispielsweise sieht 4 Szenarien für eine Welt nach Corona oder eben auch MIT Corona und einer global vernetzten Welt, in der dieses Virus nicht das Letzte sein wird, das sich weltweit verteilt, ich verlinke dir den Artikel in den Shownotes.
Das erste Szenario “Alle gegen alle” verbleibt in einer Art normalisiertem Shutdown und Isolation.
Das zweite Szenario des “permanenten Krisenmodus” zeigt einen Systemcrash, eine völlig erschütterte Welt, in der sich auch jede Nation selbst die nächste ist und beim geringsten Anlass um Klopapier kämpft.
Im dritten Szenario “Der Rückzug ins Private”: hier sind erste Neo-Tribes erkennbar, mit mehr Wert denn je auf regionale Erzeugnisse, Nachhaltigkeit und einem Wir, aber nur lokal und auf kleine Gemeinschaften in Abgrenzung nach außen bezogen
Im vierten Szenario der “resilienten Gesellschaft” gibt es eine Adaption, eine lernende Welt, die gestärkt aus der Krise hervorgeht. Hier zitiere ich direkt den Passus aus dem Artikel:” Wir passen uns besser den Gegebenheiten an und sind flexibler im Umgang mit Veränderung. Die Weltwirtschaft wächst zwar weiter, aber deutlich langsamer, mancherorts zeigt sich bereits Stagnation. Unternehmen in solchen Umfeldern brauchen neue Geschäftsmodelle und müssen unabhängiger vom Wachstum werden. Damit stellt sich automatisch die Sinnfrage nach dem Zweck des Wirtschaftens: Immer mehr Profit? Oder vielleicht doch bessere, sozial und ökologisch vorteilhaftere Problemlösungen für Kunden und andere Stakeholder? Eines ist klar: Das gemeinsame Überstehen der Krise verhilft zu einem neuen, achtsamen Umgang miteinander.”
Welches Szenario davon man für vorstellbar hält, hängt davon ab, wie optimistisch oder pessimistisch man ist, wie sehr man eine connectede, verbundene oder eine disconnectede Anschauung vertritt. Das Zukunftsinstitut hat hier entsprechend 4 Quadranten gebildet. Außer für dich selbst hast du da vermutlich auch in deinem Umfeld oder deinen Social-Media-Kanälen gewisse Annehmen deiner Umgebung feststellen können.
Wie ist es für dich? Von welcher Annahme gehst DU aus? Welches Szenario wünschst du dir? Das ist wichtig, denn es bestimmt letztendlich auch deine Handlungen.
Und was ist dein Handlungsanteil daran?
Andere greifen auf die Thesen des IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS) zurück, der fünf Thesen zu zentralen Veränderungen der Arbeitswelt der Zukunft definiert:
1. Gesundheit der Mitarbeiter an erster Stelle
Menschen werden nicht in überfüllte Büros zurückkehren wollen, aus Angst vor Ansteckung, aber auch weil ein neues Bewusstsein für das eigene Wohl und das der anderen entstanden ist. Auch das psychische Wohl durch Existenzängste oder Sorgen um Angehörige wird mehr zum Thema.
2. Remote Work ist der neue Standard
3. Ortsunabhängig agil arbeiten
4. Transparente Lieferketten
Die Pandemie hat die Zahl der Produkte, die sich Menschen nach Hause liefern lassen, drastisch erhöht. Voraussichtlich wird dieser Trend auch in der Zeit nach der Krise anhalten. Umso wichtiger ist es, dass Lieferketten transparent und durchgängig nachvollziehbar sind
5. Digitale Geschäftsmodelle ersetzen physische Produkte und Dienstleistungen
Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen bislang nicht digitalisiert werden konnten, werden sich deshalb spätestens jetzt Gedanken darüber machen müssen, um auch langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können. Vermeintliche Sicherheiten erweisen sich als trügerisch, sicher Geglaubtes wird wackelig oder bricht zusammen.
Das war letztendlich absehbar, auch die Klimakrise spielt in eine ähnliche Richtung und die technischen und sonstigen Möglichkeiten haben wir längst. Aber gerade große Unternehmen taten sich damit schwer, es ist zudem auch schwierig, so einen großen Dampfer mit alten Gatekeepern, die diese Veränderungen zum Teil nicht wollen, zu bewegen. Insofern wird das wohl noch eine Weile dauern. Aber es gilt eben Vorschläge zu machen und sich für das, was einem wichtig ist, einzusetzen bzw. das umzusetzen. Als Selbständige und mit deinem eigenen Business kannst du da natürlich viel schneller agieren, bist aber natürlich Teil der Gesellschaft und bestimmst sie mit. Als Mutter bist du zudem ohnehin Flexibilität und agiles Anpassen an Situationen gewohnt.
Und so stellt sich für die Gesellschaft wie auch für jede Einzelne die Frage, was soll das neue Normal denn sein? Was darf drin sein, was darf weg?
Dass eine Ausrichtung auf die Bedürfnisse, auf die eigenen Stärken, auf die Persönlichkeit, auch zum Beispiel auf den eigenen Biorhythmus sinnvoll und letztlich auch gut im Sinne aller ist, erzähle ich hier ja nicht erst seit gestern. Und da ist es für alle und für das Gesamt-Neue normal gut, wenn sich nicht die Nachteule morgens in die U-Bahn setzt oder die introvertierte Hochsensible sich in einer vollen Halle herumzwängen muss. Um gleichzeitig zu schauen, wie Lösungen für diejenigen ausschauen können, die etwas ganz Anderes brauchen, denen nicht ein wenig mehr Abstand ohnehin ganz entgegen kommt, salopp gesprochen. Die die Dinge, die gerade nicht möglich waren oder teilweise immer noch nicht sind, schmerzlich vermissen und leiden. Mir als hochsensibler Person fällt es leicht, das Lächeln hinter einem Mund-Nasen-Schutz zu sehen. Beratungen und Coachings via Zoom fallen mir leicht, weil laserscharf der Fokus auf der Person und dem, was sie sagt, und dem Ausschnitt, den ich sehe, liegt und ich nicht durch Körpersprache etc. beeinflusst werden kann und sie wiederum in ihrer vertrauten Umgebung ist. Das Stimmen-, Geruchs- und sonstige Gewirr auf großen Offline-Events nehme ich alles zu 150% wahr und das ist ein ziemlicher Overload. Für andere, die sehr haptisch orientiert sind, die Raumatmosphäre oder auch Personen wirklich körperlich spüren müssen und für die alles andere nur halb ist, für die sieht das ganz anders aus. Nichts davon ist gut oder schlecht, und ich bin generell überzeugt, dass wir für den Einzelnen und die Gesellschaft gut beraten sind, mehr auf diese Eigenheiten zu schauen. Hat den angenehmen Nebeneffekt in Bezug auf dieses und eventuell kommende Viren, dass es entzerrt, wieviele Menschen sich wann wo aufhalten. In manchen Bereichen ist es definitiv notwendig, um auch nur einigermaßen inklusiv zu sein und nicht dort riesige Rückschritte zu machen, wo ohnehin wenig Fortschritte zu verzeichnen sind. So sind undurchsichtige Mund-Nasen-Schutzmasken eine fast unüberwindbare Teilhabehürde für Gehörlose, da das Lippenlesen komplett wegfällt.
Und auch insgesamt: was sind deine Werte, was sind deine Maßstäbe? Es stellen sich grundlegende Fragen. Was ist deine Ethik? Große Krisen bringen das auf die Essenz herunter – und verstärken das, was ohnehin schon da ist.
Wie willst du leben und arbeiten, wo willst du hin?
Gestalte dein neues Normal mit. Zumal, das hat die Krise auch nochmal in aller Deutlichkeit gezeigt, auch wenn es für dich vermutlich auch nichts Neues sein dürfte: werden Frauen oft irgendwie maximal mitgemeint, so werden Familien, Mütter, Kinder gerade in Deutschland nicht einmal mitgedacht. Wie sie sich in der Krise so die Zeit vertreiben und wovon sie leben und wie, hat auf der politischen und sonstigen Agenda keine echte Relevanz gefunden. Das ist nicht neu und war auch vor dieser Krise so. Und es bedeutet, und das sage ich ohne Groll, dass eben vorrangig die Selbstverantwortung, die eigene Entscheidung umso wichtiger ist. Die Entscheidung, wo du hinwillst und wie du das Leben und die Welt mit deinen Kindern gestalten willst, was du vorleben willst, nicht erst, wenn du Enkelkinder hast. Es einzufordern an entsprechenden Stellen – und das geht nicht mehr aus der totalen Erschöpfung heraus, das wissen wir alle – aber auch dafür loszugehen, wo immer es möglich ist. Als Unternehmerin, als Selbständige oder die es werden willl entspricht dir das vermutlich sowieso, auch wenn du vielleicht auch immer mal Angst vor der eigenen Courage hast. Das erklärt wohl auch, wie viele Frauen gerade in den letzten Wochen sehr entschlossen und schnell entschieden waren, wirklich in die Veränderung zu gehen und ihr Business auf- oder umzubauen und anzupassen. So wie es eben Krisen öfters tun, und das ist bei allem Übel ja auch irgendwie das Gute an ihnen, dass sie auf den Prüfstand stellen und uns eben manchmal auch den letzten notwendigen Schubs in die für uns richtige Richtung geben.
Wenn das auch für dich gilt und du merkst, jap, ich gehe jetzt los für die Veränderung, dann lass uns reden. Den Link findest du in den Shownotes.
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