Arbeiten, wenn die Kinder schlafen? Alles tutti im HomeOffice

Mein Beitrag zur Blogparade von Melanie von glücklich scheitern #ElternHomeOffice

Gerade verteile ich so meine Social-Media-Posts der tollen Verlosung für unseren großen Online-Kongress, der übermorgen startet, da stolpere ich über den Aufruf zu dieser so passenden Blogparade. Es gab da diesen Tweet:


Den hatte ich allerdings nicht gesehen – denn ich habe ja, eben, genau, gearbeitet *g* Zu diesem Zeitpunkt in einem Haus am Meer in Irland 🙂 (Hehe, das klingt jetzt ganz schön weltmännisch? weltfraulich? )

Ja, ich arbeite noch, nachdem die Kinder schlafen. Ich habe drei Kinder und bin online selbständig. Wir betreuen weitestgehend selbst, d.h. tagsüber ist seit über 7, bzw. eigentlich sogar 9 Jahren immer mindestens ein Kind zuhause und die letzten Jahre war auch immer mindestens eins miniklein, high need, fand KiTa, KiGa und Co gar nicht knorke usw. Das bedeutet, abends ist die Zeit für die (weitestgehend) unterbrechungslosen oder -ärmeren Arbeiten. Ansonsten arbeite ich eben immer dann, wenn ich dazu komme.

Anders könnte ich gar nicht arbeiten. Selbstbetreute Kinder, freies Lernen, bedürfnisorientiertes Leben für sie und für mich, Krankheits- und Sterbebegleitung in der Familie, Langzeitreisen und ein Ex-Arbeitgeber des Gatten, der beim Antrag auf längere Elternzeit auf ein Aufhebungsprogramm verweist, weil „er dann ja noch mehr Zeit für seine Familie hätte“. Will man da nicht seine Seele und die wichtigsten Werte verkaufen, gibt es im Grunde nur eine Wahl.

Neben all diesem habe ich die letzten Jahre Aus- und Weiterbildungen gemacht, erst eine kleine Offline-Selbständigkeit und daraus dann ein profitables Online-Business aufgebaut, für einige On- und Offline-Magazine geschrieben, einen großen Online-Kongress mit 60 Speakern und 8.500 Teilnehmern gerockt und jetzt stehe ich kurz vor dem Start des zweiten großen Online-Kongresses. Und ein paar Sachen mehr. Und stehe manchmal selbst ein bißchen staunend davor.

Und ja, inzwischen lassen sich auch die Zahlen tatsächlich sehen. Ich könnte nicht immer, aber immer öfter „In x Wochen zu y Euro“-Memes (den Stundensatz nicht immer ausrechnend oder eben die Zeit, die es brauchte, an diesem Punkt zu sein) und Laptop-Fotos am Strand (gar keine gute Idee – Sonne und Sand sind Macbooks Feind) veröffentlichen.Und dann gab es da eben diese Zeiten, da war es an mir, einiges aufzufangen. Aufzufangen, dass der Mann mit entsprechenden weiteren Auswirkungen auf seinem weiteren Weg genau das erlebte, was so häufig Frauen passiert, wenn sie Kinder bekommen, womit z.B. Sandra Runge an ihrer Seite kämpft.

Wenn ein Angestellten-Verhältnis nicht gerade vollständig remote stattfindet, wäre mein Leben so nicht möglich.

Ich zahle den Preis, dass ich immer mal müde bin, tatsächlich oft ganz klischeeentsprechend im Schlafanzug arbeite (oder es zumindest könnte), mich wie jetzt kurz vor so einem riesigen Event vollständig im Kreis drehe, viel Zeit und Geld in den Aufbau gesteckt habe und Sysiphos und seine Arbeit ein Fliegenschiß gegen meinen Haushalt wären (übrigens unabhängig von der Größe des Haushalts: von freistehendem Einfamilienhaus bis Wohnmobil haben wir so ziemlich alles durch in den letzten Jahren). Minimalismus rocks.

Aber da war ja diese Frage aus Melanies Tweet „Wie macht Ihr das?“.

Ganz praktisch versuche ich auszuschlafen, wenn es geht, und arbeite möglichst dann, wenn der Gatte für die Kinder da sein kann oder ich die seltenen Momente einer sonstigen Kinderabwesenheit nutze. Ansonsten:klar schauen, was muß ich selbst machen, was kann oder muß ich delegieren? Der Schritt von der Selbständigen zur Unternehmerin geht als Mama etwas schneller. Das geht generell nur mit guten Strukturen, klaren Listen, was gerade am wichtigsten ist und jetzt erledigt werden muß. Da kommt mir meine „Vergangenheit“ als Führungskraft im Rechnungswesen gelegen. Ich nutze Tools und Dienstleistungen, wie ich hier beschrieben habe. Ich schlafe auch mal beim Kind ein, um später wieder aufzustehen und im Facebook-Chat meinen in gleicher Situation befindlichen Freundinnen zu begegnen.

Als ich noch Mama eines einzelnen, Krippe besuchenden Kindes war und einen Teil meines Angestelltenverhältnisses im HomeOffice erledigte, war das tatsächlich hochproduktiv. Denn es stört Dich nichts und keiner, es sei denn, Du läßt es zu. Klar, immer mal noch hier eine Waschmaschine angestellt oder da die Post geholt, aber das hielt sich echt in Grenzen und war geringer als der prokastinatorische oder ablenkende Teil, der an einem normalen Bürotag so anfällt, wenn jeder mal was von Dir will. Das ist aber definitiv auch Typsache.

Mit Kindern zuhause gleicht das Ganze eher einem kleinteiligen Mosaikpuzzle. Ha, ich kann 15 min arbeiten, jippi, carpe diem, nutze den Moment ! Da braucht es natürlich eine gute Einteilung: welche Tätigkeiten kann ich denn mal gut so zwischendurch machen? Oder habe ich meine zusammenhängenden 2 Std. am Abend mit Social-Media Posts verbracht und bin gefrustet? Ich mache also Listen und stelle vor allem die drei wichtigstens Tasks des Tages heraus. Nach Zeit und Tagesform entscheide ich, ob eher „Eat the frog“ angesagt ist oder ich mir mit den schönsten Tätigkeiten des Tages den Morgen eröffne.

Tagsüber geschlafen wird hier schon länger nicht mehr, sonst war das auch noch ein Thema mit unserem damaligen Mütter-Team/Rockzipfel-Initiative.

Klar, so wie momentan, in den letzten Stunden vor Start unseres Familien-Online-Business-Kongress, da ist es so, wie es eben superkurz vor Start eines Großevents eben ist, nämlich einfach irre viel und am Rotieren. Das ist schon so, wenn man ein Großteam ist und nicht nur eine Mama mit ein paar Stündchen und mittlerweile einem kleinen Team für bestimmte Aufgaben. Da fragt man sich auch mal zwischendurch „was habe ich mir nur dabei gedacht??“ Aber das ist halt eben nicht der Normalzustand. (Und dann gucke ich wiederum auch auf das Ergebnis und bekomme tolle Rückmeldungen – und ich weiß dann wieder, was ich mir dabei gedachte habe, nämdlich genau DAS.)

Andererseits ist es eben auch so, dass wir unseren Tagesablauf weitestgehend unserem Befinden anpassen können. Die Kinder und eben auch ich selbst. Das nimmt so viel Stress heraus bzw. läßt das gar nicht aufkommen, was ich so oft bei anderen mitbekomme. Und so ist alles im Großen und Ganzen sehr sehr entspannt.

Wenn der Vergleich eben nicht mit 60-Std.-Wochen-Mompreneuren etc. läuft, sehen wir, was wir alles schaffen in doch recht kurzer Zeit und wieviel Produktivität letztlich da ist, wenn wir auch die kleinen Momente mit einbeziehen. Denn unter’m Strich schaffen wir immer noch viel viel mehr, als wenn wir gar nicht erst angefangen hätten. Und das ist eben auch die Riesenchance dabei. Mit über ein Jahr gesammelten Viertel- und halben Stunden täglich kann eben auch etwas aufgebaut werden.

Hier liegt auch mein persönlich wichtigstes „Wie macht Ihr das“.

Denn das Allerwichtigste ist mein Warum.

Ein freies, selbstbestimmtes Leben für alle Familienmitglieder, in dem ich auf unsere Befindlichkeiten und Bedürfnisse achten kann, tut uns und unserer Familie einfach gut. Und das ermögliche ich mir und uns – ebenfalls nicht immer, aber immer öfter 😉

Und genau das, diese Art zu arbeiten ist für mich angewandter Feminismus.

Ich habe eine Vision. Ich liebe meine Arbeit und das, was sie „verursacht“ über alle Maßen. Ich tue sie mit so großer Begeisterung, dass ich bei der Wahl „Schlafen oder Arbeiten“ tatsächlich auch selbst oft das Arbeiten wähle. Ich schaffe gerne das, was ich mir selbst früher gewünscht hätte oder was mir dahingehend signalisiert wird. So ist z.B. Coaching zuhause abends oft so ziemlich das Beste, was einer Baby- oder Kleinkind-Mama passieren kann 🙂

Ideal sind aber tatsächlich a- und antizyklische Arbeiten – oder Arbeiten, die nicht komplett zeitgebunden sind, denn klar: umso flexibler kann ich natürlich auch damit umgehen und mit der Familiensituation anpassen und umso entspannter ist es dann natürlich auch wieder für alle. Denn meistens werden wir ja eher dann irgendwie genervt und motzig, wenn wir überfordert und übermüdet sind.

So finde ich die Möglichkeiten, die sich heute für uns und unsere Kinder jetzt und künftig bieten, auch mit allen Herausforderungen einfach wundervoll. Reisen können, wann und wo immer hin, arbeiten können, wann und wo es paßt, alles können und nichts zu müssen, unabhängig zu sein und somit wirklich immer mehr zu mir stehen und ich sein zu können.

Vielleicht ist noch nicht alles immer erreicht, aber es ist möglich. Kein Aufreiben mit 20 Tagen Urlaub, Kinder-Krank-Tagen, Stau und Läusen im Kindergarten. Dieses „unerzogene Business“ ist für mich einfach etwas ganz Besonderes und gewisse Augenringe allemal wert.

Und bei Euch so? Wie lebst Du oder wie würdest Du gerne leben im Arbeit-Familie-Kontext? 

Wer Näheres wissen möchte, auch wie andere erfolgreiche Online-Selbständige sich mit Familie organisiert haben – ich habe es all meine Interviewpartner gefragt – melde Dich gern an und sei dabei beim Familien-Online-Business-Kongress

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Bildnachweis: Pixabay dagon 48 baby-1151346_1920

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