#156 Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst – Interview mit Laura Roschewitz

Corona, Krieg, Wirtschaftskrise oder Inflation – die letzten Jahre gab es einige Anlässe für Angst im sicheren Europa. Auch und gerade für (angehende) Unternehmer:innen stellt sich auf mehreren Ebenen die Frage, wie damit umzugehen ist.

Gleichzeitig gehen damit und insgesamt viele eher latente oder unterschwellige Ängste einher. Oft sind diese regelrecht lähmend.

Laura Roschewitz, meine Gesprächspartnerin heute ist Wirtschaftspsychologin und sagt: „Da wo die Angst ist, ist der Weg. Genau da liegt das Potential!“

Denn entscheidend ist, die Angst wird immer unser Begleiter sein. Sie lässt sich nicht einfach „wegmachen“.

Daher haben wir im Gespräch versucht, Ansätze zu finden, mit der Angst umzugehen.

Ich spreche unter anderem mit Laura darüber,

  • wie sich Angst auf uns als Unternehmer:innen auswirkt
  • was die Unterschiede sind, zwischen konkreten Ängsten, Angstattacken, eher diffusen Ängsten oder auch der
  • „Angst vor der Angst“ – der sog. „German Angst“
  • warum Angst kein Grund zur Scham ist und vor allem:
  • wie du ganz konkret damit umgehen kannst!

Laura ist Wirtschaftspsychologin und begleitet Unternehmen, Teams und NGOs zu mehr Zufriedenheit und Freude. Mit als Basis dafür nutzt sie unter anderem das Hinführen zu einer besseren Kommunikation.

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Laura Roschewitz ist selbstständige Wirtschaftspsychologin und leitet unter anderem ein Gesundheitsunternehmen.

Dabei arbeitet sie als Wirtschaftspsychologin in Firmen und unterstützt diese in Bereichen Resilienz, mentale Gesundheit und Handlungsfähigkeit.

Laura hatte früher viel mit Ängsten und Angststörungen zu kämpfen. Heute hilft sie Menschen dabei, mit ihren eigenen Ängsten umzugehen und sich nicht mehr von ihnen kontrollieren zu lassen.

Was bedeutet es “Angst” zu haben?

Laura findet, dass der Begriff  “Angst” oft fehlinterpretiert wird. Denn die meisten Menschen gehen davon aus, dass sie nicht mutig sind, wenn sie Angst haben.

Für Laura hingegen bedeutet mutig sein, trotz der Angst den nächsten Schritt zu gehen. Denn jede und jeder hat in irgendeiner Form Angst. Das ist vorwiegend jedoch nur ein Schutzmechanismus des Körpers.

Sie sieht die Angst mittlerweile als ihre persönliche Beifahrerin: Sie weist sie auf Gefahrenstellen hin, meckert mal laut und mal leise, aber sie sollte nicht ins Steuer greifen.

Welche Formen der Angst gibt es?

Es gibt verschieden ausgeprägte Formen der Angst. Laura stellt 2 spezifische Ausdrucksformen vor:

  1. Die Grundstimmung der Angst

Sie ist ungesund und eher subtil. Sie lähmt dich in deinen Handlungen und hält dich von deinen Zielen ab.

  1.   Durch Triggerpunkte ausgelöste Angst

Hierbei wird die Angst durch einen bestimmten Trigger in der Außenwelt ausgelöst. Zum Beispiel hat für viele die Pandemie zu unfreiwilligen Veränderungen geführt. Dadurch fühlten sich die Menschen eingeengt, wodurch sie starke Ängste entwickelten.

Kann Angst im Business und im privaten Leben dienlich sein?

Starke Angst kann als Motivator dienen, um gute und schnelle Entscheidungen zu treffen. Die Angst vor negativen Konsequenzen bringt dich ins aktive Handeln, um diesen zu entfliehen. Deshalb ist es auch so wichtig, diese Angst zuzulassen und zu fühlen.

Bei der subtilen Angst ist es allerdings oftmals so, dass der Leidensdruck noch nicht groß genug ist. Dadurch kommst du nicht aus deiner Komfortzone, um wichtige Entscheidungen zu treffen.

Mit ihren Kunden und Kundinnen macht Laura gern ein Gedankenspiel:

Frage dich selbst, ob du in 10 Jahren immer noch dasselbe Leben wie jetzt führen möchtest.

Wenn deine Antwort “Nein” lautet, weil du dir selbst hohe Ziele gesetzt hast, dann ist es an der Zeit, etwas zu verändern.

Wichtig ist dabei, die Angst nicht zu unterdrücken oder zu ignorieren. Dadurch wird sie schlimmer und lähmt dich in deinem Handeln. Nimm dir deshalb einen Moment Zeit, deiner Angst zuzuhören und dich zu fragen, welcher Trigger diese Angst ausgelöst hat.

Wie gehören Angst und Neugierde zusammen?

Angst und Neugierde sind eng miteinander verbunden und lösen dieselben physischen Erregungen aus. Laura beschreibt die Angst deshalb oft als Neugierde ohne Atmung.

Wenn du der Angst mit Neugierde gegenübertrittst und beobachtest, was in dir geschieht, dann verfliegt die Angst automatisch. Du kannst nicht gleichzeitig Angst haben und neugierig sein.

Genau deshalb ist es so wichtig, ein offenes Gespräch mit anderen zu suchen. Indem du mehr über deine Angst herausfindest, fällt es dir leichter, mit ihr zu leben.

Du kannst dir hier auch Kinder als Vorbild nehmen: Gefühle zu unterdrücken und nicht zu fühlen wird problematisch. Kinder drücken ihre Gefühle wie Wut oder Angst einfach aus. Sie fühlen und teilen sie. So ist es meist nach ein paar Minuten wieder gut.

Welche Arten gibt es, um mit der Angst umzugehen?

Es gibt drei Arten, mit der Angst umzugehen:

Fight (Kampf), Flight (Rückzug) oder Freeze (Lähmung).

Im Kampfmodus gehst du ins Handeln über, reagierst sofort auf die Situation und versuchst, diese zu überwinden. Im Rückzugsmodus triffst du die klare Entscheidung, einen Gang zurückzuschalten und dich selbst zu reflektieren. Beide Reaktionen auf die Angst bringen dich ein Stück weiter.

Im Modus der Lähmung bist du allerdings wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Die Angst lähmt dich und hält dich davon ab, Entscheidungen zu treffen oder zu handeln. In dieser Phase kommen häufig Selbstzweifel hinzu.

Im Businessbereich sind das häufige Ängste, sich selbstständig zu machen, Entscheidungen zu treffen oder Fehler zu machen.

Wenn du dich von der Angst leiten lässt und dich nicht weiterentwickelst, dann bleibst du auf der Stelle stehen. In dem Moment, in dem du die Angst akzeptierst und den nächsten mutigen Schritt gehst, kommst du voran. Auch, wenn das manchmal bedeutet Fehler zu machen – aus Fehlern entstehen Erfahrung und gleichzeitig Wachstum.

Laura’s Tipps, wie du mit deiner Angst umgehen kannst

Laura empfiehlt, dich zunächst selbst zu fragen, welchen Stellenwert die Angst in deinem Leben hat. Wenn sie stark einschränkend ist und du elementare Dinge nicht machen kannst, dann solltest du professionelle Hilfe aufsuchen.

Bei allen kleineren Ängsten und Alltagsneurosen hat Laura folgenden Tipp für dich:

Schreibe dir alle Momente in deinem Leben auf, in denen du stolz auf dich warst oder in denen du das Gefühl hattest, sehr mutig zu sein. Beantworte hier folgende Fragen:

  1. Was war die Situation?
  2. Warum warst du da stolz auf dich?

Du wirst sehen, dass sich hier mit der Zeit ein roter Faden bildet. In den meisten Situationen, in denen du stolz auf dich warst, hattest du Angst und hast dennoch den nächsten Schritt gewagt.

Rückblickend war die Angst ist nämlich nichts Schlimmes, sondern sie hat zu etwas Positivem geführt. Sie birgt in den meisten Fällen viel Potenzial für Mut.

Wie kannst du mit der Angst vor dem Unbekannten umgehen?

Egal, ob du nun überlegst in die Selbstständigkeit zu gehen oder ob du den nächsten Schritt in der Selbstständigkeit wagst: Du wirst die Angst nie komplett los werden. Sie wird immer ein Begleiter auf deiner Reise sein.

Als UnternehmerIn ist es wichtig, dich in unbekannte Terrains zu begeben und mit der Ungewissheit umgehen zu können. Denn nur so kannst du dich weiterentwickeln und lernen, mit der Angst umzugehen. Du kannst dir zusätzliche Unterstützung suchen wie MentorInnen oder Coaches, die dich auf deinem Weg begleiten.

Wie findest du heraus, ob deine Angst gesund oder behandlungsbedürftig ist?

Laura empfiehlt jedem, sich generell Support von außen zu holen. Überlege dir zunächst, mit welchen 2-3 Personen du in deinem näheren Umfeld über deine Gefühle und Ängste sprechen kannst. Wenn du hier niemanden findest, dann hast du die Möglichkeit, über die gesetzliche Krankenkasse Unterstützung zu finden oder dir einen Therapieplatz zu suchen.

Je früher du das Problem angehst, desto besser ist es. Du kannst dich durch Bücher über das Thema informieren oder Online-Kurse besuchen, in denen es beispielsweise um die Heilung des Inneren Kindes geht.

Lauras Fazit für die Angstbewältigung

Nimm dir Zeit, hole dir einen Zettel und Stift und schreibe dir deinen persönlichen roten Faden auf. Frage dich, welche Momente deine Angst triggern. Wenn du das herausfindest, kannst du in Zukunft schneller reagieren und mutiger handeln.

 

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