Krisen, Kriege, Katastrophen, Politik – wie verhalten als Selbständige und Online-Unternehmer:innen?

Die Frage, „kann soll darf oder muss ich mich sogar als Selbständige politisch äußern?“ ist wohl so alt wie die Selbständigkeit, mindestens aber wie das Online-Business. In den ersten Jahren war die Marschroute bei vielen eher die Einstellung, „keine politischen/gesellschaftlichen Äußerungen“, bei manchen ist das nach wie vor noch so. Ich habe das nie verstanden und auch nie für sinnvoll befunden. Wir sind Menschen. „Offline“ sind Unternehmer:innen meist schon deshalb positioniert, weil bekannt ist, in welchen Netzwerken sie sind, sie sich vielleicht gar parteipolitisch oder auch ehrenamtlich engagieren. Online meine ich etwas anderes.

Unternehmerschaft ist politisch, genau wie Elternschaft. Das geht aus meiner Sicht gar nicht anders.

Du hast als Unternehmer:in Einfluss und Verantwortung. Erst recht, wenn du online irgendwann eine gewisse Zahl an Menschen erreichst. Mir persönlich ist es durchaus wichtig, mich da zu positionieren, die grundlegenden Werte, für die ich stehe, auch sichtbar zu machen. Auch politisch und zu aktuellen Themen teilweise – ohne dass ich das überwiegend in den Vordergrund rücke. Ich für meinen Teil nutze für aktuelle Sachen Social Media – und hier vorrangig die Bereiche, wo auch die Menschen sind, die schon den ersten Kontakt-Schritt gegangen sind, mir z.B. folgen, oder auf meinem Facebook-Profil oder in Instagram-Stories oder in meinen e-mails mit somit meiner engeren Community. Ganz grundlegende Werte sind schon auf der Website zu erkennen.

Nun gab und gibt es auch brandaktuelle Themen, Ereignisse – regional oder weltweit, Tagesereignisse oder langanhaltende Themen, Krisen und Katastrophen, nicht zuletzt die Pandemie oder auch Kriege. Ich schreibe diese Zeilen ganz aktuell vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs.

Und teilweise haben wir da die Herausforderung, dass Dinge heute schon ganz anders sind als gestern, Informationen veralten während wir dazu schreiben. Dieses Thema kennt jede/r Journalist:in (ich habe ja selbst eine journalistische Ausbildung), und gerade in globalen Krisen im Informations- und Internet-Zeitalter gibt es da ganz neue Herausforderungen.

So fragte ich mich und mich erreichten Fragen meiner Kundinnen in meinen Programmen, wie man damit umgehen kann oder soll.

Ich möchte hier mal einige meiner Gedanken oder Empfehlungen zusammentragen.

Grundsätzlich gilt: du kannst nicht nicht kommunizieren, sagt der mir sehr wichtige Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawik. Das bedeutet, egal, ob du Dinge aktiv ansprichst oder nicht (z.B. in deinem Marketing), du setzt damit so oder so ein Statement – auch damit, wenn du nichts sagst.

Wenn du diesen Beitrag lieber hören willst, hier ist er als Podcastfolge:

 

Business und Marketing in Krisenzeiten

  1. Business as usual oder Ausnahmezustand ? Soll ich den Ukraine-Krieg überhaupt erwähnen in meinen Inhalten oder in meiner Community, mit meinen Kund:innen, auf meinen Kanälen ?

 

Die Frage „Business as usual oder nicht” beschäftigt gerade viele Kolleg:innen – und natürlich auch meine Kund:innen selbst und vielleicht auch dich.

Das ist ein umfassendes Ereignis. Natürlich wird teilweise argumentiert, es ist ja immer irgendwo auf der Welt Krieg, aber dieser ist in Europa und hat eine bisher lange nicht dagewesene Tragweite oder für viele Menschen sichtbare Tragweite. Somit haben viele Menschen eine Meinung, teilweise eine sehr starke Meinung, und die Ereignisse überschlagen sich auch ggf. – die Prämisse und Informationen, unter deren Hintergrund ich heute meine Gedanken äußere oder schreibe, können morgen schon ganz anders sein. Ich halte es für nicht sinnvoll und auch nicht richtig, ein solches Thema einfach zu ignorieren und so zu tun, als wäre der Elefant im Raum nicht da.

Zum anderen ist es ein gutes Argument, dass nicht weitermachen in diesem Fall ja auch Autokraten eine Macht gibt, die nicht sinnvoll ist. Sehr wahrscheinlich schwächt es vor allem dich, wenn du kein Business machst in diesen Tagen. Und auch deine Kund:innen – denn ggf. brauchen sie gerade JETZT deine Unterstützung. Ich persönlich bin dafür angetreten, die Welt ein bißchen besser zu machen, und so geht es vielen meiner Kund:innen.

Und, wie geschrieben, ich glaube schon, dass wir als Selbständige und Unternehmer:innen auch hier gefragt sind, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen.

Natürlich stellt sich dann die Frage – was genau tun, wie genau äußern ? Weiß ich genug, kann ich den Raum überhaupt halten? Habe ich denn selbst überhaupt eine Meinung, eine Position?

Grundsätzlich finde ich alles sinnvoll – hauptsache, du hast dich irgendwie geäußert, wie du dich aktuell verhalten wirst (v.a. eben wenn du schon eine gewisse Community, Kunden, ggf. Mitarbeitende hast). Einfach mal irgendeine für mein Empfinden unausgegorene, uninformierte Überlegung rauszublasen oder dich nun zum Politikexperten aufzuschwingen, wenn du da ganz viel Meinung und ganz wenig Ahnung hast wiederum halte ich nicht für sinnvoll – dafür bin ich auch nicht der Typ, ich durchdenke gern alle Seiten, informiere mich umfassend und brauche dafür auch Zeit. (Und das trotzdem oder weil ich ein paar Semester Politikwissenschaften studiert habe)

So habe ich am Donnerstag erstmal den Post von Raul Krauthausen geteilt: „Nichts/wenig zum Ukraine-Krieg zu posten, heißt übrigens nicht, dass es den Menschen egal ist. Sprachlosigkeit und das Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit hat viele Gesichter. Bitte hört auf euren Bauch.“ Eben auch, weil ich mich selbst erstmal wie paralysiert fühlte und keine Worte finden konnte.

Wir müssen nicht alles wissen und für alles eine Lösung haben und können trotzdem – oder vielleicht auch gerade deswegen – Leader:innen sein. (Ich glaube viel eher sogar, dass es Zeit ist für Leader:innen, die Gefühle haben und zeigen, die sich verletzlich zeigen und dass die Zeit von Leadern als den „harten Kerlen (m/w/d), die so schnell nix umhaut“ vorbei ist bzw. auf dem absteigenden Ast – und auch das zeigt dieser Krieg aktuell)

Als Eltern kennen wir diese Situation und erleben sie auch hier potenziert: mit Fragen umzugehen, auf die man selbst vielleicht keine Antwort weiß – und dies dennoch gut zu begleiten. Ich mag da sehr einen bedürfnisorientierten und auch neugierigen Ansatz. Das nicht einer alle Antworten haben muss. Das wir schauen, was alle Beteiligten brauchen, was sie dazu denken und wie man gut damit umgehen kann.

Ich weiß in diesem Fall auch oft nicht, was ich sagen oder denken oder tun soll. Ich WAR erstmal sprachlos. Und ja, ich habe teilweise auch Angst. Aber das kann ich auch sagen !

So habe ich letzte Woche z.B. in meinem „Mama goes and grows business“-Programm Raum aufgemacht, gefragt, wie es den Frauen geht, wo sie stehen, was sie vielleicht brauchen. Mit meinen Mastermind-Frauen am Tag des begonnenen Bombardements erstmal gefragt, wie es ihnen geht und was sie brauchen und gesagt, dass mich diese Nachrichten ziemlich mitgenommen haben.

Das bedeutet auch für mich bedürfnisorientiertes Business: zu wissen, wo meine Kund:innen stehen und was sie wollen und brauchen, was ich ihnen geben kann, und auch zu signalisieren, hey, heute geht’s auch mir nicht so gut. Vielleicht musst du sogar eine Sitzung verschieben, wenn es gar nicht geht. Und gleichzeitig ist vieles gar nicht möglich. Angestellte müssen auch oft zur Arbeit – und für Selbständige macht es natürlich einen Unterschied, ob sie es sich überhaupt leisten können, eine Pause zu machen.

Für mich persönlich war es da ein Wegweiser, wie ich 9/11 in der Firma, in der ich damals angestellt war, erlebt habe. Ich war noch relativ neu und ganz frisch superjunge Nachwuchs-Führungskraft. Die oberste Riege traf sich hinter verschlossenen Türen und verfolgte das Geschehen über einen Fernseher. Die Mitarbeiter:innen hörten teilweise Radio, waren verwirrt, verängstigt und wussten nicht, was sie tun sollten oder tun durften. Ich selbst auch nicht – schon gar nicht in meiner noch nicht etablierten Position, aber gleichzeitig eben auch keine „normale“ Mitarbeiterin mehr. Ich und die Mitarbeitenden hatten eher das Bedürfnis, heim zu unseren Familien zu fahren. Und mein Vorgesetzter und Mentor, von dem ich in den Jahren unserer Zusammenarbeit unglaublich viel gelernt habe über Business, Team und Führung und mit dem ich immer ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis hatte, war nicht greifbar und ließ mich/uns ohne Information zurück. Ich verstehe das – das sind Situationen, die übt man im Allgemeinen nicht vorher und dafür gibt es keinen Masterplan. Da reagiert man, so gut man in dem Moment eben kann. Gleichzeitig ist dieser Tag für mich seitdem immer Gradmesser gewesen, wie ich es NICHT machen möchte, denn da habe ich mich echt allein gefühlt.

 

2.) Ich launche gerade oder demnächst? Was soll ich tun – meinen Launch weiter durchziehen?

Das ist eine Frage, die ebenfalls gerade viele meiner Kund:innen und Kolleg:innen beschäftigt, die ganz aktuell in einem Launch stecken oder demnächst launchen (klar, ein Stückweit auch wir, in einigen Wochen steht der Launch des familienleicht business clubs an). Weiter durchziehen? Verschieben? Tun, als ob nichts wäre? Thematisieren? Oder gar eine Business-Pause machen (die sich nicht jede/r leisten kann – es ist dein Beruf und du ernährst deine Familie)?

Auch hier gibt es keine allgemeingültige Regeln für mich.  Fühle da in dich rein, was sich für dich und deine Kund:innen stimmig anfühlt. Auch kommt es da sicherlich darauf an, was dein Thema ist – vielleicht brauchen deine Kund:innen gerade jetzt deine Unterstützung. Auch hier gilt in a nutshell das bereits zum Inhalt oder grundsätzlichen Business Gesagte. Ein komplettes Ignorieren würde mir irgendwie ignorant und aus der Zeit gefallen erscheinen. Hier ist auch Fingerspitzengefühl gefragt, was deine Wunschkund:innen für dein Produkt jetzt gerade von dir hören müssen.

Generell hier aber auch ganz klar: es ist dein Business. Du möchtest auch Brötchen kaufen können oder manche Dinge sollen laufen, auch in Krisenzeiten. Menschen brauchen Dinge, auch in Krisenzeiten. Menschen arbeiten, auch in Kriegen und Krisenzeiten. Es ist außerdem auch ein Stück Normalität in schlimmen Zeiten.

3.) Wie gehe ich mit meinen Kund:innen, meinen Mitarbeiter:innen um in dieser Situation? Darf oder muss das Thema Einfluss finden in meine Business-Communities (z.B. zu Kursen begleitende Facebookgruppen) ?

Da gilt im Grunde alles, was ich unter dem ersten Punkt beschrieben habe auch. Es kommt natürlich auch darauf an, wie eng ist der Kontakt, wie eng begleitet ist es. Aber frage deine Kund:innen – und dein Team natürlich sowieso – was sie brauchen. Zeige dich. Sei Leaderin, übernimm Verantwortung.

Das muss alles nicht das große Raum-Halten sein. Vielleicht kannst du das in dem Moment auch gar nicht, weil du selbst durch den Wind bist. Du sollst auch nicht auf einmal zur Hobby-Psychologin mutieren. Je nachdem, was dein Thema ist und mit was für Menschen du arbeitest, kann es sinnvoll sein, dir da auch Unterstützung zu holen, Kolleg:innen oder Institutionen in petto zu haben, die weiterhelfen.

Bei deinem Team kommt es auch darauf an, sind es Angestellte, denen gegenüber du eine Fürsorgepflicht hast? Die dir gegenüber weisungsgebunden sind? Die sind auf Informationen deinerseits angewiesen.

Oder sind es Freelancer, die auch noch für andere arbeiten? Da ist auch die Frage, wie eng seid ihr verbunden, wie sehr ist es da an dir, Raum zu schaffen? Wie gut kannst du das auch? Höre da auf deinen Bauch.

Bei Kund:innen, in deinen Calls etc. würde ich es immer ansprechen. Der Elefant im Raum ist EH da. Und da kann man dann eben auch besprechen, wie man damit umgeht. Oder du kannst von vorneherein ankündigen, wie du damit umgehst. Es kann sinnvoll sein, dass beispielsweise deine Arbeit, deine Community ein Raum ist, in dem dieses Thema konsequent NICHT angesprochen wird, in dem sich deine Kund:innen vielleicht auch etwas „ablenken“ oder ausruhen können.

Da sind auch deine Facebookgruppen, Slack, Foren oder ähnliches, wo du eben begleitende Community für deine Kurse etc. bietest, ein Thema. Dort ist es natürlich eine grundsätzliche Frage, inwieweit und in welchem Rahmen du themenfremde oder -benachbarte Themen zu deinem Kursthema überhaupt zulässt. Und eben auch, inwieweit dann Themen einer solchen Krise oder aktuellen Problems in z.B. deiner Facebookgruppe zuläßt. Hier ist meine persönliche Empfehlung und wie ich es auch selbst mache: in engeren Programmen gibt es einen Thread oder eine Frage im Call, wie es allen geht.

Grundsätzlich würde ich dafür einen speziell abgesteckten Rahmen schaffen, damit es auch möglich ist, das Thema bei dir zu vermeiden. Zum Selbstschutz deiner Kund:innen – und auch, um deine Gruppen nicht zu verwässern. Denn die Entscheidung, für welche Themen das gilt, musst du ja sowieso treffen. Ich persönlich mache das nicht für jedes aktuelle Ereignis oder regionale Katastrophen – das findet dann eher auf direktem Wege (wenn mein Team oder ich z.B. wissen, wer betroffen ist) oder z.B. auf meinem Profil statt.

 

4.) „Show up as a leader“ – Übernimm Führung und Verantwortung

Übernimm Führung und Verantwortung. Und damit meine ich nicht, dass du zwingend einen Masterplan hast und nun ganz unbeirrt deinen Kund:innen und Mitarbeitenden verkündest, dass du nun alle Lösungen hast und weißt, wo’s langgeht und alle dir hinterher.

Ein/e Leader*in kann sehr leise sein und kann manchmal auch nicht weiter wissen und auch hier: ich glaube, dass die Zeit mehr als reif ist für Leader, die nicht nur den „starken Mann“ markieren und martialische Sprüche reißen und handeln. Die als Neutren oder Maschinen ohne Empfindungen erscheinen.

Ich mag da diesen Artikel von Nils Pickert sehr (bis auf den Titel, aber ok): „Der Regenbogen schlägt zurück“

Aber Verantwortung hast du. Für deine Kund:innen, Mitarbeitenden und wie du Räume gestaltest. Und für das, was du rausgibst in die Welt. Wenn du bereits eine gewisse Community hast, einen Newsletter, Follower und Freunde auf Social Media, dann HAST du einen Einfluss.

Das haben wir mit Corona gesehen, wie sehr und wie schnell die Dinge da hochkochen. Wir sehen es mit der Social Media-Präsenz des ukrainischen Präsidenten, wie das die Stimmungslage und das Vertrauen beeinflusst – und auch hier, wie fragil die Stimmungslage teilweise ist. Ich habe in Facebookgruppen gesehen, wie schnell sich grundsätzlich „Gleichgesinnte“ missverstehen.

Ich habe auf dem Instagram-Account der von mir sehr geschätzten feelslike_sina gelesen, man würde ja auch nicht jede Kassiererin oder Sachbearbeiter auf dem Rathaus schief angucken, wann er oder sie sich zur politischen Lage äußert.

Auch wenn es ggf. sinnvoll wäre, sie täten es – so bist du als Unternehmer:in oder Online-Selbständige da in einer anderen Situation. Da sind Menschen, die hören dir zu, die hören auf dich. Und spätestens wenn du auf Social Media zugange bist, auch nicht unbedingt als homogene Menge mit Gesichtern.

Und Krisen und Kriege sind eben auch Informationskriege. Überprüfe deine Quellen lieber doppelt und dreifach.

Nutze diesen Einfluss achtsam.

Denn gleichzeitig – verurteile nicht. Verurteile nicht andere, die es anders machen als du, auch wenn du es falsch findest. Du kannst da deinen eigenen Wertekompass haben – keine Frage. Aber jede/r geht anders mit so einer Situation um, es gibt da keinen Masterplan.

Auch sind es manchmal schlicht Copingmechanismen, die uns auf eine bestimmte Art und Weise reagieren lassen, um psychisch und physisch stabil zu bleiben. Das lässt den einen Dinge ausblenden oder sich zurückziehen, den anderen schimpfen und reden, als würde er/sie am liebsten alleine die Situation retten, wenn man ihn/sie nur ließe, und eben teilweise auch verurteilen, weil man das Gefühl hat, das ist das Einzige, was man tun kann.

Wir alle haben unterschiedliche Hintergründe und auch die Menschen um uns herum. Da kenne ich sie vielleicht. Die Menschen auf Social Media auch – aber deren Hintergründe kenne ich oft eben nicht. Du weißt nicht, was sie erlebt haben oder wie es ihnen gerade geht, was sie so reagieren lässt, wie sie es tun, vielleicht auch irrational oder aus Selbstschutz. Und so gut wie es einerseits ist, dass wir alle über das Internet Einfluss nehmen können, so gefährlich ist es eben oft auch, wenn die Wogen der Wut und Angst und ihre Folgen hochkochen und ihre eigene Dynamik entwickeln. Das haben wir in den großen Krisen der vergangenen Jahre gesehen. Wenn du von dir weißt, dass du selbst da Gefahr läufst, denke lieber nochmal nach, lasse den Post liegen und nochmal von jemand anders lesen, ehe du ihn abschickst oder ähnliches. Hol dir Unterstützung – und manchmal ist es auch tatsächlich besser, nichts zu sagen.

Formuliere versöhnlich, aber klar. Im Gespräch bleiben, reden, Verbindung und auf deine Sprache achten ist wichtiger denn je.

Und eben auch etwas zu tun. Wir haben als Unternehmer:innen erst recht die Verantwortung, etwas zu tun und auch etwas zu sagen, und uns nicht dahinter zu verstecken, es könnte falsch sein oder wir könnten morgen anders denken. Aber handle oder formuliere nach bestem Wissen und Gewissen. Es ist für uns alle eine Entwicklung.

5.) Was kann ICH tun in meinem Business (und selbstverständlich privat sowieso)?

Teil von „Show up as a leader“ und doch ein eigener Punkt. Natürlich macht es sehr viel Sinn, auch zu schauen, was kann ich denn in und mit meinem Business tun ? Wofür setze ich z.B. auch meine Reichweite ein? Wo habe ich Ressourcen, die nützlich sein können?

Bei Corona habe ich im ersten Lockdown z.B. Coworkingräume mit Kindern und Vorlesen zur Verfügung gestellt.

Jetzt kann ich Hilfsorganisationen verlinken.

Einen Charity-Verkauf machen.

Oder meine Kund:innen, die Räume halten und öffnen oder Angebote haben, die ich in diesem Moment für hilfreich erachte oder von denen ich mir vorstellen kann, dass sie für meine Community hilfreich sind – generell und derzeit umso mehr. Ganz aktuell sind das Angebote (kostenfrei und kostenpflichtig) wie Räume, die Olga Homering aus meinem Team anbietet oder Angebote meiner Kundinnen: z.b. der Wutkurs bei Ruth Abraham/Der Kompass, Embodiment in MeinKlang bei Kathrin Borghoff oder der Verbindungsraum bei Judith Oesterle, Urte Sliwinskis neuer Verbindungssprache-Podcast, Yvonne Welser für Alleinerziehende, um mal ein paar zu nennen.

Und natürlich tun, was immer dir privat wie im Business dann noch einfällt, wie Spenden, Hilfsaktionen organisieren, deinen Abgeordneten anschreiben etc, eh klar.

Vergiss nicht, was direkt um dich herum ist. Wo kannst du da unterstützen ? (Und, hoffentlich auch klar, nicht alle anderen Themen oder Probleme verschwinden aufgrund so einer Krise oder eines Krieges).

Überlege dir, was kannst DU tun?

6.) Achte gut auf dich.

Ob dir die Arbeit hilft, du deine Kinder kuscheln oder dir die Decke über den Kopf ziehen willst – achte auf dich. Immer wieder lese ich „aber die Menschen in der Ukraine können sich gerade auch nicht aussuchen, ob ihnen alles zuviel ist“. Ganz ehrlich – das ist toxischer Bullshit. Viel Leid in der Welt und gerade aktuell haben wir dem zu verdanken, dass viel zu viele Menschen und z.T. Kinder viel zu viele Bedürfnisse übergehen mussten.

Sei dankbar für das was du hast und wo du bist – das gerne. Überlege, was du tun kannst – auch sehr gerne. Aber da bist du hilfreicher, wenn du dich nicht selbst dafür kasteist, gerade hoffentlich nicht im Kugelhagel zu stehen.

Es nicht zu sein, hilft keinem. Jemandem, vor dem die Panzer stehen, hilft es nicht, wenn du dich quasi schämst, dass es bei dir nicht so ist. Dinge, die du tun kannst, Einfluss, den du nehmen kannst, dagegen schon.

Der Ansatz sollte eher sein, dass jede/r einen Beitrag dazu leistet, und sei er noch so klein, dass es für alle Menschen möglich ist, ohne Angst in Frieden zu leben und Decke und Dach zu haben – und nicht Scham.

It’s up to you. Das hier ist meine Ansicht und mein Weg und ich hoffe, ich konnte dir da vielleicht am einen oder anderen Punkt etwas mitgeben, um gute Entscheidungen zu treffen. Denn das ist unsere Aufgabe – als Selbständige und Online-Unternehmerinnen auch immer wieder zu entscheiden, welchen Weg wir gehen, wie wir mit Dingen umgehen. Das hier ist ein Teil davon.

Wie geht es dir damit? Wie gehst du mit dieser Situation um? Lass es mich gerne wissen in den Kommentaren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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