Hate-Kommentare auf Instagram und Co.: Wie kannst du damit umgehen?

Viele Selbstständige haben Angst davor, mit ihrem Business sichtbar zu werden. Das kann ganz verschiedene Gründe haben. Oft ist es aber die Frage: Was sollen die anderen denken? Und: Was ist, wenn jemand etwas Gemeines sagt? Manchmal kickt dann auch der Imposter noch mit rein: Was, wenn jemand merkt, dass ich eigentlich gar nichts kann?

Und tatsächlich kann es passieren, dass dir jemand auf Instagram oder als Antwort auf einen Newsletter einen dummen Spruch unter der Gürtellinie schickt und nicht mag, was du da machst.

Aber: Es kommt nicht so oft vor, wie viele fürchten. Und es gibt gute Wege, wie du im Fall der Fälle auf solche Hate-Kommentare reagieren kannst.

In diesem Artikel zeige ich dir sechs davon.

 

Beispiele für Troll-Kommentare auf Instagram und anderen Plattformen

Die Bandbreite von hämischen Kommentaren online ist groß. Manche richten sich gegen ein bestimmtes Angebot, manche gegen deine Arbeit allgemein. Einige können sich auch auf einen spezifischen Post beziehen. Gerade Frauen wird manchmal auch die Kompetenz aufgrund von Äußerlichkeiten abgesprochen.

 

Zu unterscheiden ist zwischen konstruktiver Kritik und destruktivem Hate.

 

Wenn jemand unter deine Werbeanzeige postet: “Habe mir das Freebie heruntergeladen und konnte nichts Neues für mich mitnehmen. Hätte mir einen Tipp zum Thema XY gewünscht.” – dann ist das schade, aber auch ein wertvoller Hinweis für dich. Du kannst dann überlegen, ob du das Feedback annehmen und dein Angebot – in dem Fall das Freebie – überarbeiten möchtest. (Wobei du auch nicht bei jeder Einzelmeinung direkt losspringen musst, denn Meinungen sind verschieden.)

 

Wenn jemand schreibt: “Dieses Gendern kotzt mich an!” – dann ist das eine subjektive Empfindung, die du zur Kenntnis nehmen und darüber reflektieren kannst, was du damit machst. 

 

Wenn aber jemand sagt: “So ein dummer Müll!” oder: “Als ob mir eine Blondine mit rotem Lippenstift Business-Tipps geben kann” oder – auch gern genommen – einfach nur einen Tränen lachenden Smiley unter ein Angebot setzt, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Troll.

 

Trolle wollen verletzen, sie gehen vor wie die Axt im Wald. Oft, weil sie selbst unzufrieden mit ihrer Situation sind und sich getriggert fühlen, wenn jemand wie du ihren eigenen Weg geht. Es ist eine Binsenweisheit, aber von Psycholog:innen bestätigt: Hater wollen sich selbst besser fühlen, indem sie andere abwerten.

 

Gerade online vergessen viele auch, dass auf der anderen Seite ein echter Mensch mit Gefühlen sitzt. Es ist leicht, aus der Anonymität heraus zu pöbeln, wenn man dem Gegenüber nicht in die Augen sehen muss.

Die Vorteile von Hate-Kommentaren

Vorteile? Ja, die gibt es auch.

 

Die Nachteile liegen ja, glaube ich, auf der Hand: Als Menschen sind wir soziale Wesen und wollen gern dazugehören. Ablehnung tut weh und befeuert unsere Selbstzweifel. Im schlechtesten Fall führt das dazu, dass du dich nicht mehr traust, deine Inhalte zu posten. Dann verlierst du an Sichtbarkeit, kannst kein Vertrauen und keine Beziehung mehr zu deinen Wunschkund:innen aufbauen und es wird schwieriger, zu verkaufen. Eine gefährliche Entwicklung, wenn du Geld verdienen willst und musst.

 

Außerdem: Was ist, wenn andere die negativen Gedanken lesen und dann ein schlechtes Bild von uns bekommen?

 

Wir können es aber auch von der anderen Seite sehen: Jemand hat sich Zeit genommen, bei dir zu kommentieren. Das heißt: Diese Person hat deine Inhalte gesehen und sich damit beschäftigt. Offensichtlich hast du also eine gewisse Reichweite und erzielst eine Wirkung mit dem, was du tust. Das ist der Beweis, dass dein Business wächst und du auf einem guten Weg bist, eine starke Marke aufzubauen. So eine, die zwar nicht allen gefällt, aber anderen dafür umso mehr. Und die eben auch nicht austauschbar und banal ist.

 

Plus: Jeder Kommentar wird auf Social Media als Interaktion gezählt. Interaktionen mag der Algorithmus, spielt deine Beiträge mehr Menschen aus und bei Ads sinken die Werbekosten. Hater verschaffen dir also ungewollt mehr Reichweite und senken deine Kosten.

Wie kannst du mit Hass-Kommentaren umgehen? – 6 Tipps

Wenn du dir ein Online-Business aufbaust und nach und nach bekannter wirst, lassen sich doofe Kommentare kaum vermeiden. Früher oder später wird wahrscheinlich jemand etwas Gehässiges sagen. Nicht im großen Stil, aber immer mal wieder. Und auch, wenn du weißt, dass das normal ist, dass du es sowieso niemals allen recht machen kannst und dass du sogar davon profitieren kannst, sind solche Hate-Kommentare eben doch nie angenehm.

 

Diese sechs Tipps können dir helfen, einen guten Umgang damit zu finden:

1. Atme erstmal tief durch

Wenn du einen Hater-Kommentar entdeckst, nimm dir Zeit. Aus dem Affekt heraus zu antworten, ist selten eine gute Idee, denn dann kann sich die Situation schnell hochschaukeln. Es ist okay, erst einige Stunden später zu antworten oder am nächsten Tag. Oder auch gar nicht, denn:

 

2. Löschen und Ignorieren sind erlaubt

Du hast auf deinen Kanälen ein Hausrecht und kannst Kommentare löschen, die dir zu weit gehen. Sollte ein Kommentar offen beleidigend oder diskriminierend sein, kannst du theoretisch sogar Anzeige erstatten.

 

Wo deine persönliche Grenze ist, was du achselzuckend so stehenlassen und hinnehmen kannst, wo du vielleicht antworten willst und welche Diskussionen du dir echt gar nicht geben willst, entscheidest du für dich. Das darf sich auch im Lauf der Zeit verändern. Your Business, your rules!

 

3. Bleib freundlich und sachlich

Wenn du entscheidest, auf einen Hate-Kommentar zu reagieren, bleib freundlich und sachlich. Deine Follower:innen können mitlesen, wenn das Gespräch öffentlich stattfindet und bis hierhin sagt der Kommentar mehr über den Troll als über dich aus. Das wissen die meisten. Wenn du jetzt professionell reagierst, kannst du bei den stillen Mitleser:innen sogar Sympathie und Anerkennung ernten.

 

Auch eine humorvolle Antwort ist möglich, wenn das zu deiner Marke passt. Du brauchst dich da generell nicht zu verstellen.

 

Viele Hasskommentare neigen dazu, unkonkret zu sein. “Was für ein Quatsch!” zum Beispiel oder: “Du erzählst was von Social-Media-Marketing, aber hast selbst einen Newsletter. Lächerlich!”

 

Oft kannst du in solchen Momenten schon den Wind aus den Segeln nehmen, indem du nachfragst, was genau gemeint ist: “Was an meinem Angebot empfindest du als Quatsch?” oder: “Was findest du lächerlich daran, dass ich mehrere Marketing-Kanäle nutze?”

 

Viele Trolle haben dann keine überzeugenden Argumente parat.

 

Oder ich hatte beispielsweise mal unter einer Anzeige einen Kommentar in die Richtung von “Ja, so eine Mutter, die vom Geld des Mannes lebt und sich ein schönes Leben macht auf Kosten des Ehegatten!” Nichts konnte ferner der Wahrheit sein – da konnte ich dann aber auch antworten, dass es ja eben mein Business ist, das unsere Familie ernährt und was mir eben wichtig ist. Also das nutzte mir eher, weil ich meinen Standpunkt oder worum es mir geht nochmal klar machen konnte.

 

Wenn du keine Lust langatmige Diskussionen hast, darfst du sie auch jederzeit freundlich beenden, zum Beispiel mit einem: “Ich wünsche dir noch einen schönen Tag”.

 

Generell ist es sehr schwierig mit jemandem zu streiten, der die ganze Zeit nett zu einem ist. 😉

4. Vertraue auf deine Community

Auf einen Menschen, der dich und deine Arbeit nicht mag, kommen Dutzende, die dich sehr schätzen. Oft springen die dann auch in die Bresche und verteidigen dich. 

 

Mir ist das einmal nach einem Online-Kongress passiert, den ich organisiert habe: Es gab in der dazugehörigen Facebookgruppe jede Menge begeistertes Feedback von Tausenden Teilnehmenden, aber auch 3 Personen, die ziemlich geunkt haben. Das hat mich damals ziemlich gestresst und ich habe meinen Coach gefragt, was ich denn jetzt machen soll. Und er sagte: Warte ab. Wahrscheinlich regelt sich das in der Community von alleine. 

 

So war es dann auch. Viele Teilnehmer:innen haben auf den Hate-Kommentar reagiert und ihn entschärft, ohne dass ich etwas tun musste. Im Gegenteil: es gab am Ende richtig tolle Verbindungen mit den Anderen. Das erlebe ich auch oft auf großen Social Media-Accounts von Influencer:innen, wenn sie Hate teilen – und ihn damit ja auch offenlegen und sagen: so nicht, das ist nicht ok ! 

5. Sprich mit einem Buddy, Coach oder deiner Mastermind darüber

Wenn du nicht sicher bist, wie du reagieren sollst, wenn dich der Kommentar doch sehr trifft oder du merkst, dass er dir ans Selbstvertrauen geht: Sprich mit einem Buddy, deinem Coach oder einer Mastermind-Gruppe darüber. Sie können dir spiegeln, was an dem Kommentar dran ist und gemeinsam mit dir nach Lösungen suchen.

6. Investiere nicht zu viel Energie in Hater

Hate ist nicht konstruktiv, du kannst nichts daraus mitnehmen. Überleg dir, wie viel Energie du investieren willst, um über den Kommentar nachzudenken und eventuell sogar mit dem Hater zu diskutieren. Immerhin kannst du in der Zeit auch an deinen Projekten arbeiten.

Fazit: Lass dich von Hate-Kommentaren nicht aufhalten

Wenn du ein Business aufbaust, musst du es zwangsläufig öffentlich zeigen. Nicht allen wird gefallen, was sie sehen und es kann passieren, dass dich auch mal ein Hate-Kommentar erreicht. Manche davon sind einfach nur unfreundlich und nervig, andere schlagen vielleicht so richtig über die Stränge und sind beleidigend oder diskriminierend.

 

Aufhalten lassen solltest du dich davon aber nicht. Denn erstens: Es ist unwahrscheinlich, dass du einfach so plötzlich viel Hate abbekommst. Wer dir online folgt, tut das ja freiwillig und hat sich aktiv dazu entschieden, deinen Content sehen zu wollen.

 

Hater tauchen eher dann auf, wenn in kurzer Zeit viele neue Leute auf dich aufmerksam werden. Zum Beispiel, wenn du Facebook Ads schaltest, Medien über dich berichten oder ein Instagram-Post viral geht. In der Regel wächst deine Reichweite nach und nach und so kannst du dich auch nach und nach an die Sichtbarkeit und ihre (schönen wie anstrengenden) Nebenwirkungen gewöhnen.

 

Und zweitens: Mit ihren Aussagen projizieren Hater ihre eigenen Probleme, Sorgen und unerfüllten Wünsche auf dich. Diese Kommentare haben nichts mit deinem Wert als Fachperson und deinen Angeboten zu tun.

 

Außerdem wirst du merken: Auf eine negative Stimme kommen zehn oder oft auch noch deutlich mehr positive (je nach Kontext) von Menschen, die deine Expertise und Erfahrungen sehr schätzen. Für sie bist du losgegangen, also darfst du auch deinen Fokus auf sie legen.

 

Wenn du dir Unterstützung beim Business-Aufbau wünschst, fundierte Beratung zu allen Herausforderungen und offenen Austausch mit Gleichgesinnten, sind wir in unserem Jahresprogramm Mama goes and grows Business gerne an deiner Seite. Jetzt nur für kurze Zeit mit exklusiven Jubiläumsboni!

 

Hast du schon mal einen fiesen Kommentar abbekommen? Wie bist du damit umgegangen? Erzähl mir in den Kommentaren davon!

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