Schwanger mit Kind auf Weltreise – Interview mit Anne

Ich habe diesmal ein besonderes Interview für euch mit Anne, die zusammen mit Marcus selbst einen vierjährigen Sohn hat – der auf eigenen Wunsch keine Kita besucht. Warum sie das so entschieden haben und wieso Anne nun schwanger mit dem 2. Kind und Familie auf Weltreise ist – erklärt sie uns im Interview.

Liebe Anne, für alle die dich noch nicht kennen, kannst du dich kurz vorstellen?

Hi, ich bin Anne und Mutter eines 4-jährigen Sohnes. Aktuell bin ich in der 20. Woche schwanger auf Weltreise. Wir finanzieren das ganze über unser Online Business, bei dem wir Frauen und Paaren helfen, natürlich schwanger zu werden und sich ihren Traum vom Wunschkind zu erfüllen. Aktuell organisieren wir hierzu einen kostenfreien Online Kinderwunsch Kongress*, bei dem wir 32 Expertinnen zum Thema schwanger werden, schwanger bleiben und natürlich gebären interviewen. Ich bin momentan viel auf YouTube aktiv und habe ja auch Dich schon auf unserem Kanal interviewt und berichte hier auch über unsere Weltreise als Familie. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr gern mal reinschauen.

Kommen wir mal zum Thema Betreuung. Euer Sohn besucht keine Kita – wie ist es dazu gekommen?

Naja eigentlich hat alles ganz harmlos angefangen. Natürlich interessierte ich mich schon vor der Schwangerschaft für alternative Themen wie NFP, Windelfrei, möglichst gesunde Ernährung etc. Somit war ich schon sehr offen für alternative Wege auch in Sachen freie Bildung. Aber wir haben es trotzdem nach einem Jahr auch aus gesellschaftlichem Druck probiert unseren Sohn in einer Kita anzumelden. Als das nicht funktionierte, weil uns die Kitas immer wieder mit dem Satz: „Sie sind selbständig, wir nehmen sie nicht” ablehnten – besorgten wir uns sogar eine Tagesmutter. Das ganze funktionierte zwei Wochen mit unserem Sohn ganz gut. Anschließend ist wohl etwas vorgefallen – wir wissen es nicht – auf jeden Fall wollte unser Kind von einem Tag auf den anderen auf keinen Fall mehr hingehen. Er fing immer an zu weinen – wollte nicht los und sagte deutlich:„ Nein ich will nicht dort hin.” Wir konnten das gar nicht glauben und hielten uns an die Eingewöhnung. Uns wurde immer gesagt: „Das ist normal. Nach zwei bis vier weiteren Wochen wird es einfacher und das Kind kommt damit Fan klar.” Doch dann kam Weihnachten dazwischen und trotz zweimonatiger Eingewöhnung mit nur ein bis zwei Stunden Betreuung am Tag – wollte unser Sohn es nicht und fing immer schmerzlich an zu weinen und war auch nicht glücklich, wenn wir ihn abholten. Irgendwann machte ich mit meinem Partner Marcus ein klärendes Gespräch. Wir konnten unser Kind nicht mehr so leiden sehen – wir mussten eine Lösung finden – trotz der schwierigen Situation Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Irgendwann kam uns die Idee, unsere selbständige Arbeit aufzuteilen. Somit arbeitete Marcus mal und ich mal, sodass immer mindestens einer von uns für unseren Sohn da sein konnte. Das hat erstaunlich gut funktioniert und so besucht er bis heute keine Kita und wird es auch nicht mehr tun.

Wie haben eure Bekannten und Verwandten darauf reagiert, dass euer Sohn keine Kita besucht?

Nun ja, es gab und gibt nicht nur positive Reaktionen. Immer wieder muss man sich einen verletzenden Spruch anhören, z. B. „Er verarmt sozial und wird niemals Freunde haben“. Aber im großen und ganzen wurde es akzeptiert – auch wenn es viele nicht verstehen können. Wir konnten in Berlin letztendlich aufgrund dessen, neue Freundschaften schließen mit Familien, die es ähnlich machen wie wir und das hilft in einer solchen Lage wirklich sehr.

Und denkst du, dass er zu wenig Kontakt zu Kindern hat? Wie organisiert ihr das?

Nein, ich denke er hat so viele Kontakte zu Menschen, wie es ihm gut tut und so wie er es sich auch wünscht. In Berlin wo wir lange gewohnt haben, war es gut umzusetzen für uns. Hier finden oder wollen viele Eltern keinen Kitaplatz und man kann jeden Tag Orte finden, an denen viele Kinder sind. Unser Kind hat vermutlich mehr Kinder und Spielplätze gesehen als die meisten Kinder in einer Kita. Und ja es gibt ja in Berlin auch viele Familien, die es ähnlich wie wir machen. Somit konnten wir uns auch mit gleichgesinnten Familien und Kindern verabreden – das hat uns und den Kindern sehr gut getan. Aber mal ehrlich – unser Kind hat FreundInnen jeden Alters und ich persönlich finde, dass für die Entwicklung ehrlich gesagt sehr positiv und bin daher froh, dass es ohne Kita sogar leichter möglich ist – diese Freundschaften aufrecht zu erhalten.

Doch nun bist du ja schwanger auf Weltreise und hast sogar die Wohnung in Berlin aufgeben. Wie kam es dazu?

Wir lieben schon länger das Reisen und mögen den kalten Winter nicht. Wer Kinder hat und diese wirklich selber betreut – wird sicher schnell verstehen, dass es im warmen Umfeld leichter ist, ein oder mehrere Kinder zu betreuen. Im letzten Winter waren wir für fünf Wochen auf La Palma – es hat uns so gut gefallen zu reisen und unserem Kind die Welt zu zeigen. Schon bevor ich schwanger wurde, habe ich mir gesagt, dass ich meine nächste Schwangerschaft im Warmen verbringen möchte. Dank NFP und meinem Fruchtbarkeitswissen als Beraterin und viel Glück, hat es auch sehr schnell mit dem Schwangerwerden trotz Hashimoto und Gelbkörperschwäche geklappt. Die Entscheidung die Wohnung aufzulösen und zu reisen kam allerdings schon vorher, weil der Wunsch, eine längere Weltreise zu machen, schon länger da war. Finanziell war aber schnell klar, dass wir unsere Wohnung in Berlin aufgeben müssen, um unseren Traum zu verwirklichen. Es macht keinen Sinn Miete zu zahlen, wenn man über Monate hinweg gar nicht in Deutschland ist. Somit haben wir die Wohnung im November 2016 aufgelöst und sind nun auf Weltreise.

Welche Länder wollt ihr gern besuchen und wie lange soll die Reise andauern?

Momentan ist das noch nicht klar. Wir planen immer wieder für ein bis drei Monate im Voraus. Vom Januar bis März 2017 sind wir auf La Palma. Anschließend werden wir wieder nach Deutschland kommen, um unsere Familien zu besuchen. Da wir noch nicht wissen, wie es ist mit der Familie länger als zwei Monate zu verreisen – lassen wir den Rest auf uns zukommen.

Und was ist mit dem Thema „Schule” habt ihr darüber schon nachgedacht?

Erstmal ist unser Sohn erst vier Jahre alt, es sind also noch zweieinhalb Jahre bis dorthin. Wir sind der freien und alternativen Bildung sehr aufgeschlossen – haben aber noch nicht entschieden, wie wir es genau machen werden. Es hängt auch ein wenig davon ab, wie unsere finanzielle und private Situation sich entwickelt. Als Selbständige kann man das nicht alles durchplanen bzw. schon vorher wissen – sondern man muss situativ entscheiden. Erstmal sind wir nun auf Weltreise und wollen mal fühlen und spüren, wie das so für uns ist. Bisher gefällt es uns sehr gut, da es wirklich schön auf La Palma ist und wir jeden Tag etwas Neues sehen :).


Ich kenne Anne seit 2012, als wir gemeinsam die Windelfrei-Coach-Ausbildung gemacht haben. Selbstbetreuung, Online-Business, das sind ja Themen hier auf dem Blog. Daher habe ich mit Anne gestartet und werde demnächst immer mal selbständige Mamas oder Eltern im Online-Business vorstellen.

Auch weiß ich, dass das Thema Kinderwunsch für einige Leser ein Thema ist. 

Schau gerne hier auf Annes Kongress-Seite für nähere Infos und melde Dich bei Interesse dort auch gleich an für Annes Online-Kongress:

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Kinderwunschkongress

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4 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Katharina am 30. Januar 2017 um 12:50

    Sehr spannend! Ein ganz anderer Weg als ich es so mache. Aber dann auch wieder nicht. Irgendwie sitzen wir Mütter doch alle in einem Bott und wollen nur das beste für unsere Kinder. Schön, dass ihr das wovon ihr überzeugt seid so durchzieht!

    • Veröffentlicht von Lena am 30. Januar 2017 um 13:01

  2. Veröffentlicht von Aksana am 18. Februar 2017 um 17:16

    Was für ein wunderbares Interview. Es gibt Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Alles Liebe, Aksana

    • Veröffentlicht von Lena am 18. Februar 2017 um 18:46

      Ja, das stimmt!

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